Pinguine sind die Lieblingstiere von Ulrike Brand über alles. Schuld daran sind die Nächte auf dem Sofa bei ihrer Oma.

Lokales: Sybille Neth (sne)

Stuttgart - Die lederne Haut von „Pingi“ ist hart und schuppt etwas. Das war einmal anders. „Früher war er geschmeidig“, erinnert sich Ulrike Brand. Die erste Begegnung mit dem Kuscheltier hatte die Koordinatorin für die evangelischen Waldheime und die Flüchtlingsarbeit als Kind bei der Oma in Regensburg. Die war Jahrgang 1904 und eine wahre Pionierin, denn sie hatte Medizin studiert und war weit und breit die einzige Nervenärztin – so hieß das damals noch. „Meine Großeltern lebten in einer stattlichen Altbauwohnung, und am Ende des langen Flurs war das Sprechzimmer“, beschreibt die Enkelin das Ambiente. Im Behandlungszimmer stand ein Sofa, und auf dem saßen Kuscheltiere: Ein Bär, ein Schaf, eine Ente und eben der Pinguin.

 

Gruseliges Ölbild

Wenn Ulrike Brand und ihre Schwester bei den Großeltern zu Besuch waren, schliefen sie auf diesem Sofa. „Wenn wir so dort lagen, fiel unser Blick aber genau auf das Ölbild von unserem Urgroßvater, das durch die Fenster links und rechts gespenstisch beleuchtet worden ist.“ Die Miene es alten Herrn war düster und wirkte auf die Kinder gruselig.

„Ich habe mir dann den Pinguin genommen und hoffte, dass er mich beschützt“ – so kam die Freundschaft zwischen ihr und dem damals schon etwas abgegriffenen Kuscheltier zustande. „Pinguine haben etwas Lustiges, aber auch etwas Tröstliches an sich“, erklärt sie sich ihre damalige Wahl. Heute besitzt sie eine ganze Pinguinsammlung: Darin enthalten sind auch Salz- und Pfefferstreuer als Pinguine und ein Pinguin-Kugelschreiber. „Es sind meine Lieblingstiere, und ein großer Wunsch wäre es, sie einmal in der Antarktis zu sehen.“