Das Aus des Superjumbos A380 war schon länger absehbar, doch die Erfolgsgeschichte des europäischen Flugzeugbauers geht weiter.

Frankfurt - Es war letztlich keine Überraschung mehr. In Luftfahrtkreisen hatte man schon länger damit gerechnet, dass der europäische Flugzeugbauer Airbus früher oder später das Aus für sein Flaggschiff A380 verkünden wird. Dass dies nun der langjährige Airbus-Chef Tom Enders noch vor seinem Ausscheiden getan hat, verdient Respekt. Denn immerhin war Enders schon bei dem Flugzeugbauer, als der Riesenvogel erstmals abhob, nun will er auch für die Konsequenzen seines Handelns einstehen. Damals, vor knapp 20 Jahren, gab es einen regelrechten Wettlauf der Experten. Alle waren sich einig, dass der Luftverkehr weiterwachsen wird. Doch wie dieses Wachstum aussehen würde, darüber gingen die Ansichten auf den beiden Seiten des Atlantiks auseinander. Während der bis dahin dominierende Boeing-Konzern davon ausging, dass es zwar mehr Flugzeuge brauchen werde, aber keine größeren als das eigene Erfolgsmodell Jumbo, glaubte man bei Airbus daran, dass ein „Super-Jumbo“ mit mehr als 1000 Sitzplätzen die richtige Antwort wäre. Millionen von vor allem asiatischen Fluggästen sah man schon in dem zweistöckigen Riesenvogel. Doch letztlich glaubte nur die Golf-Fluggesellschaft Emirates aus Dubai uneingeschränkt an das Konzept, mit dem sie ihren eigenen Siegeszug vorantrieb. Mehr als die Hälfte aller A380 gingen an die Scheichs.