Auf Cappuccino mit Kuhmilch verlangt der Staat nur sieben Prozent Mehrwertsteuer, auf den mit Hafermilch 19 Prozent. Dagegen gibt es nun Widerstand aus Tübingen. Ein Gastronom wehrt sich – auch mit ungewöhnlichen Tricks.
„Normale Milch oder Kuhmilch?“, fragt Martin Lai seine Kunden inzwischen scherzhaft. In seinen beiden Cafés in Tübingen ist Hafermilch auf dem Vormarsch. Mehr als die Hälfte der Kundschaft entscheide sich bei „Südhang“ – wie die Cafés heißen – für Hafermilch. Die einstige Alternative ist hier in der Nähe der Uni und der Altstadt längst zur Normalität geworden. Der Haken: Mit Hafermilch wird es teurer, denn Kuhmilch ist mit einer niedrigeren Mehrwertsteuer belegt als Hafer- oder etwa Sojamilch. Lai will nun gegen die Regelung vorgehen „wenn es sein muss, bis vor Gericht“.