Bei der Messe „Tisch & Tafel“ in der Alten Kelter in Fellbach machen sich die Besucher am Wochenende auf eine genussvolle Entdeckungsreise. Zwischen Senf aus Mössingen und Eierlikör aus dem Schwarzwald fand sich auch das eine oder andere stilvolle Wohnaccessoire.

Scharfer Honigsenf von LiLu aus Mössingen, Säfte und Secco von Natur und Mohr aus Weil im Schönbuch, Haselnüsse aus Geislingen oder Eierlikör von Ginger und Fred aus Freudenstadt im Schwarzwald: Hinter jedem Produkt, das auf der Messe „Tisch & Tafel“ am Wochenende in Fellbach präsentiert wurde, steckt eine eigene Philosophie. Und hinter dieser stehen Menschen, die mit Liebe und Leidenschaft besondere Spezialitäten schaffen. „Wir legen großen Wert auf besondere Aussteller“, sagt Luca Salvatore vom Veranstalter Messebau & Service. Und das gilt nicht nur für Essen und Trinken, sondern auch für alles, was das Heim und das Leben schöner macht.

 

Eine lange, geschmückte Tafel mitten in der Alten Kelter

Der erste Eindruck ist oft entscheidend. Die Messe für Genuss und Wohnkultur, die die Themen Essen, Trinken, Wohnen und Einrichtung unter einem Dach vereint, empfing die Besucher an einer liebevoll mit kleinen, bunten Blumensträußen geschmückten langen Tafel mitten in der Alten Kelter. Hier konnten all die Spezialitäten genossen werden, die an den Genussständen rundherum angeboten wurden. Jeder Happen, jeder Schluck war purer Genuss für die Gäste, die das Ambiente sichtlich genossen.

Den Sinn für das Herz eines Produktes will die Messe schärfen – und die Geschichten erzählen, die dahinter stecken. Wie die von Stefan und Benni, den ehemaligen Arbeitskollegen von Jochen Saile, der den hausgemachten mittelscharfen oder scharfen Senf nach „Omas Rezept“ unter dem Namen LiLu vertreibt – der Firmenname kommt von Lisa und Lucie, den Ehefrauen der beiden Gründer. „Der Senf wird so hergestellt, wie schon vor 100 Jahren“, sagt Saile.

Auch Wolfgang Thonhauser, dessen Stand mit unzähligen alten und neuen Lehrtafeln ein Blickfang war, ist mit ganzem Herz und voller Leidenschaft dabei. „Eine meine ersten Arbeiten an der Universität Klagenfurt war, dass ich die Lehrmittelkammer ausräumen sollte, um Platz für digitale Medien zu schaffen“, sagt der Physiker und Chemiker aus Kärnten. Statt die alten Tafeln wegzuwerfen, nahm er sie mit nach Hause. Es war der Anfang seiner Leidenschaft, seiner Sammlung und der Firma „Josef und Josefine“, die mittlerweile einen riesigen Fundus von 10 000 originalen Lehrtafeln besitzt. Von den schönsten lässt Wolfgang Thonhauser hochwertige Repliken auf Leinwand fertigen, die ein schöner Wandschmuck sind. „Und sie erhalten uns außerdem ein Stück weit die alte analoge Welt.“

Die Erfolgsgeschichte von Janna Arlt aus Weil an der Teck, die kleine und große Kunstwerke aus Moos gestaltet, könnte mit der Messe in Fellbach erst so richtig begonnen haben. „Ich habe nach einer neuen, besonderen Deko für meine Wohnung gesucht und bin im Internet auf Mooswände gestoßen. Daraus hat sich die Idee mit den Bildern entwickelt.“ Seit 2019 macht sie ihre Moos-Objekte, die mithilfe von Glycerin haltbar gemacht sind, deshalb auch die frische grüne Farbe behalten, und die nicht nur in ihrem Freundes- und Bekanntenkreis begehrt sind. Nun war sie mit „Best of Green“ zum ersten Mal überhaupt auf einer Messe. „Es ist spannend, die Leute sind auch neugierig, weil sie so was nicht kennen“, sagte Janne Arlt.

Haselnüsse aus Geislingen sind auch nicht gerade alltäglich. Tatsächlich kommen sie aus der Türkei, genauer gesagt von der Familienplantage an der Schwarzmeerküste, erklärt Nilgür Erin. „Doch geröstet und zu Mus verarbeitet, werden sie bei uns in Geislingen.“ Deshalb lautet der Slogan auch „aus der Heimat in die Heimat“.

Die „Glücksbissen“ sind zuckerfrei

Besonders lecker – und zudem auch gesund – sind die handgemachten zuckerfreien „Glücksbissen“ von Jane Lange aus Lorch. Kreiert hat sie die süßen Kleinigkeiten, als sie eine Weile auf raffinierten Zucker verzichtet hatte und danach keinen Zuckerschock bekommen wollte. „Dank Trockenfrüchten und Nüssen sind die Glücksbissen der pure Geschmack“, sagt ihr Mann Thomas Lange. Seit 2020 stellen sie deshalb süßes Mus und süße Happen wie Cashew-Karamell-Kekse in einer eigens im Familiendomizil eingerichteten Produktionsküche her und verkaufen sie online oder auf Messen.

Bei Matthias Kurz, der mit einer ganzen Gruppe von Freunden und Freundinnen aus Stuttgart gekommen war, ist die Fellbacher Messe „Tisch & Tafel“ seit vielen Jahren fest im Terminkalender eingeplant. „Das ganze Drumherum ist einfach toll, und es gibt so viele leckere Sachen zum Essen und Trinken.“ Und natürlich gibt es in der Alten Kelter auch stets besondere Angebote, wie das der Trüffelmanufaktur aus Offingen: ein Paket Trüffel-Butter, Trüffel-Hollandaise und Trüffel-Pesto für 49 Euro statt 57 Euro. Qualität hat eben ihren Preis.