Die IG Metall in Berlin hat nach dem Scheitern der Verhandlungen in Baden-Württemberg zu 24-Stunden-Streiks ab Freitagmorgen bei BMW und Mercedes aufgerufen.

Berlin - Nach dem Scheitern der Tarifverhandlungen in der Metall- und Elektroindustrie hat die IG Metall in Berlin am Dienstag die Unternehmen genannt, deren Beschäftigte sie zu 24-Stunden-Warnstreiks aufruft. BMW, Mercedes und das Logistikunternehmen Schnellecke müssen ab Freitagmorgen damit rechnen, dass bei ihnen die Arbeit bis Samstagmorgen ruht.

 

Die Gewerkschaft ruft insgesamt mehrere tausend Beschäftige zu den Warnstreiks auf. Bundesweit will die IG Metall ab Mittwoch zu 24-Stunden-Warnstreiks in mehr als 250 Betrieben aufrufen. Zugleich bereitet sie mögliche flächendeckende Streiks ab kommender Woche vor. Am Samstag waren die Verhandlungen im Pilotbezirk Baden-Württemberg gescheitert, und zwar vor allem am Streit über einen von der IG Metall geforderten Zuschuss für Beschäftigte mit Kindern, pflegebedürftigen Angehörigen oder in Schichtarbeit, den die Arbeitgeber strikt ablehnen.

IG-Metall-Chef Jörg Hofmann warf der Arbeitgeberseite vor, es auf den Abbruch der Gespräche „angelegt“ zu haben. Sie sei „entsprechend vorbereitet“ gewesen, sagte Hofmann dem „Tagesspiegel“ vom Dienstag. Das Angebot der Arbeitgeber bis dahin nannte der Gewerkschaftschef „unanständig“. Die Konjunktur laufe hervorragend, die Ertragslage der Unternehmen sei extrem gut, „und dann machen die uns ein Angebot, das bei einer Vertragslaufzeit von 27 Monaten nicht mal die Inflation ausgleicht“. Die Tagesstreiks diese Woche seien nötig und gäben den Arbeitgebern Zeit, „um an einer rationalen Verhandlungsstrategie zu arbeiten“. Klar sei aber auch: „Niemand hat Lust auf einen großen Arbeitskampf.“