Ludwigsburgs Basketballer können sich nun auf die Liga und die Play-offs konzentrieren – und haben zudem noch einen neuen Hoffnungsträger.

Sport: Joachim Klumpp (ump)

Jede Medaille hat zwei Seiten – und das Ausscheiden aus der Basketball-Champions-League für die MHP Riesen Ludwigsburg zumindest den Vorteil, dass sie sich nun auf die Aufgaben in der Bundesliga fokussieren können, die werden schwer genug. Es stehen noch sieben Spiele der Hauptrunde auf dem Programm, davon allerdings gleich vier auswärts. Und von den drei Heimpartien sind zwei gegen die Spitzenteams Bayern München und Niners Chemnitz. Und auch die dritte Heimaufgabe bereits an diesem Samstag (20 Uhr) gegen die MLP Academics Heidelberg sollte nicht unterschätzt werden. Schließlich haben diese im Abstiegskampf vier der letzten fünf Begegnungen gewonnen, zuletzt am Montag in Hamburg. Dazu kommt mit 2,03-Meter-Mann Elijah Childs ein alter Bekannter, der nach seinem nicht ganz freiwilligen Wechsel besonders motiviert sein dürfte.

 

Da trifft es sich gut, dass bei den Riesen auf der Centerposition nun für den Rest der Saison noch Heimkehrer Ariel Hukporti zur Verfügung steht, der beim Aus in der Champions League mit dem 72:85 am Dienstagabend gegen UCAM Murcia mit sieben Punkten und zehn Rebounds auf Anhieb zu gefallen wusste. Und das, obwohl er seit seiner Ankunft am Samstag quasi nur einen Tag mit der Mannschaft trainieren hatte können. „Er wird uns definitiv helfen, erst recht, wenn er weiß, wie wir spielen wollen“, sagt Trainer Josh King, dessen Tage bei den Riesen gezählt scheinen, auch wenn der Vorsitzende Alexander Reil zu einer Rückkehr von John Patrick sagt: „Da ist noch nichts unterschrieben, die Türen sind noch offen.“

Unabhängig davon geht es für den Tabellenachten aus Ludwigburg nun um eine gute Platzierung für die Play-offs. Zum direkten Einzug ist erstmals Rang sechs nötig, die Teams von Rang sieben bis zehn spielen dann noch zwei freie Plätze aus. Ob es letztlich abermals für die Champions League reichen wird, ist fraglich. Denn mit den Teams aus Chemnitz und Würzburg stehen in der Liga schon mal zwei Mannschaften mit Ambitionen auf den Wettbewerb klar vor den Riesen. Ob es wieder einen dritten Startplatz gibt (auch die Telekom Baskets Bonn oder Rasta Vechta sind noch im Rennen), ist offen.

Selbst wenn am Dienstagabend nur etwas mehr als 2000 Zuschauer in die MHP-Arena kamen, dürften bei insgesamt mehr als 25 000 Besuchern in der Champions League unter dem Strich als Zuschauereinnahmen um die 350 000 Euro (brutto) hängen bleiben. Zumindest ein kleines Trostpflaster für das verpasste Final Four, bei dem der Sieger dann insgesamt rund eine Million Euro kassiert.