Eine Gratisaktion an Muttertag lockt viele Familien ins Straßenbahnmuseum. Damit wurde auch gleich ein Gerücht widerlegt, denn das Museum ist keine Männerdomäne.

Stuttgart - Dass sich für Straßenbahnen nur Männer interessieren, ist ein Gerücht. . Jürgen Daur vom Verein Stuttgarter Historische Straßenbahnen (SHB) widerlegt es: „Fifty-fifty ist ungefähr das Verhältnis.“ Gemeint ist der Anteil von männlichen und weiblichen Besuchern des Straßenbahnmuseums in den Depothallen am Cannstatter Wasen. Weshalb es auch nicht verwundert, dass am Muttertag 70 Frauen (und ihre Familien) von dem Angebot Gebrauch machen, das Museum gratis zu besuchen.

 

Wie üblich hatte das Museum in den vergangenen drei Wochen während des Frühlingsfestes geschlossen. Zum Muttertag öffnete das Straßenbahnmuseum wieder seine Pforten. Nicht wenige nutzten die Gelegenheit, um dem Nachwuchs zu zeigen, dass Straßenbahnen einst von Pferden gezogen wurden.

Der alte GT4 fasziniert

Christina Hackmaier ist zwar nicht wegen des Muttertagsrabatts gekommen, hat sich aber umso mehr gefreut, als sie an der Kasse davon erfahren hat. Das Straßenbahnmuseum hat die Stuttgarterin am Sonntag mit ihrem Mann Tobias und der vierjährigen Tochter besucht. „Ich bin früher mit der alten Straßenbahn immer zum Hölderlinplatz gefahren“, erinnert sich die junge Mutter. Gemeint ist der sogenannte Gelenktriebwagen 4 (GT4), den fast jeder Stuttgarter noch kennt, weil er von 1960 bis 2007 im Netz unterwegs war. „Deshalb feiern wir dieses Jahr am letzten Oktoberwochenende auch 60 Jahre GT4“, verrät SHB-Historiker Jürgen Daur. Dann werden fünf Wagen dieses Typs aus den Beständen des Museums und zwei weitere aus anderen Städten in Stuttgart unterwegs sein. Kooperationspartner des Festtags soll das Stadtpalais sein.