Die Renninger Initiative gegen Gentechnik in Landwirtschaft und Lebensmittel hat sich aufgelöst.

Die Bürgerinitiative gegen Gentechnik in Landwirtschaft und Lebensmittel mit Sitz in Renningen hat sich nach fast 30 Jahren aufgelöst. Anlass für die Gründung im Jahr 1995 waren Ankündigungen für Genversuche am Ihinger Hof. Als die Lage nicht mehr akut war, wurde auch die Vereinstätigkeit zurückgefahren, wie der Vorsitzende Johannes Buchter und die Kassiererin Karin Müller berichten. Nach dem Tod zweier Vorstandsmitglieder beschloss die BI schließlich die endgültige Auflösung.

 

„Noch vor dem ersten Genmais-Versuch auf dem Ihinger Hof bei Renningen gründete sich am 9. Mai 1995 eine Initiative gegen Gentechnik in Landwirtschaft und Lebensmittel“, berichtet Karin Müller. Bereits drei Jahre später habe die Außenstelle der Uni Hohenheim dem Widerstand nachgegeben und die Genversuche aufgegeben. Was natürlich nicht das Ende der Gentechnik auf den Feldern bedeutete. „Erst 2009 wurde der gentechnisch veränderte Mais von Monsanto bundesweit verboten“, so Müller. Die Initiative vereinbarte mit dem zuständigen Vereinsregister daraufhin ein Ruhen-Lassen der Vereinsaktivitäten.

Engagement soll in jüngere Hände gehen

Nach dem Tod der langjährigen BI-Vorsitzenden Ursula Schmid im Februar 2023 und nach dem Ausscheiden des Vereinsschriftführers mussten die Mitglieder entscheiden, ob sie neue Vorstandswahlen abhalten oder den Verein auflösen. „Übereinstimmend wurde festgestellt, dass die genkritische Haltung in jüngere Hände übergehen solle, aber der Verein die Rolle als Sprachrohr und gesellschaftliche Kraft nach dieser langen Ruhephase nicht mehr beanspruchen könne“, berichtet Karin Müller.

Es sei ähnlich wie in vielen Gesangvereinen, formuliert es Johannes Buchter. „Solange der Vorstand aus Älteren besteht, kommen keine Jungen.“ Und ohne eine Gentech-Bedrohung vor Ort stünden aktuell andere Themen im Vordergrund. Die Entscheidung der BI zur Auflösung fiel einstimmig.