Der Journalist und Ex-Chefredakteur der „Bild“-Zeitung, Julian Reichelt, hat juristischen Ärger. Denn der Queer-Beauftragte des Berliner Senats hat ihn angezeigt. Warum genau?

 Berlins neuer Queer-Beauftragter Alfonso Pantisano (SPD) hat wegen eines Tweets Strafanzeige gegen den Journalisten und Ex-Chefredakteur der „Bild“-Zeitung, Julian Reichelt, gestellt. Aus seiner Sicht sei der Straftatbestand der Volksverhetzung erfüllt, so Pantisano. Reichelt hatte das Hissen der Regenbogenflagge vor dem Berliner Polizeipräsidium kritisiert. Er bezeichnete dies unter anderem als „Solidarität“ für „totalitäre Ideologie“.

 

Der Berliner Polizei lägen mehrere Anzeigen dazu vor, sagte ein Sprecher am Montag. Der polizeiliche Staatsschutz beim Landeskriminalamt prüfe den Verdacht der Volksverhetzung und werde den Fall zeitnah zur rechtlichen Einordnung der Staatsanwaltschaft vorlegen.

Reichelt reagiert auf seinem Twitter-Account

Reichelt reagierte auf Twitter auf die Anzeige. „Das ist der Versuch von Zensur. Das ist der Versuch von Einschüchterung von Journalisten“, sagte er unter anderem in einem am Montag veröffentlichten Beitrag. Darüber hinaus wolle sich der Journalist nicht äußern, sagte sein Anwalt Ben Irle der Deutschen Presse-Agentur auf Anfrage.

Pantisano schrieb auf seinem Facebook-Profil: „Wenn wir uns gegen Hass und Gewalt gegen queere Menschen aussprechen, dann ist es unsere Aufgabe, solche Vorfälle zu ahnden.“ Darum habe er am Sonntagvormittag Anzeige erstattet, sagte der SPD-Politiker am Montag der Deutschen Presse-Agentur. Seitdem er das bekannt gegeben habe, habe er „Hunderte Hass-Nachrichten auf verschiedenen Kanälen“ bekommen.