Ein an Fuchsräude erkrankter Fuchs ist in Kaltental herumgeschlichen. Anwohner am Brandekopfweg haben versucht, dem armen Tier zu helfen, doch dessen Schicksal ist ungewiss.

Kaltental - Wer am Landschaftsschutzgebiet wohnt, der erlebt manchmal mehr von der Natur, als er erhofft. Ein Leser unserer Zeitung, der am Kaltentaler Brandenkopfweg wohnt, sieht immer wieder Füchse.

 

„Hier beim Landschaftsschutzgebiet gibt es große Gärten, sie können sich leicht verkriechen“, sagt er. Jüngst hatte es sich ein Fuchs in seinem Garten gemütlich gemacht. Der Anlass dafür war aber traurig. Das arme Tier litt sichtbar an Fuchsräude, an der zurzeit einige Füchse in Stuttgart und in der Region leiden. Sie wird durch die Grabmilbe Sarcoptes Scabiei ausgelöst. Tiere, die krank geworden sind, sterben im Allgemeinen innerhalb von drei Monaten. In seltenen Fällen heilt die Krankheit aus. „Er war zutraulich und hat sich nicht stören lassen. Schließlich stand er auf und trottete wegen seiner Krankheit ganz langsam unter einen Busch“, berichtet unser Leser. Er und seine ratlosen Nachbarn berieten sich mit der Polizei. Beamte erschienen mit einem Fangnetz, aber es gelang ihnen nicht, das schlaue und trotz Krankheit behände Tier einzufangen.

Die Fuchshilfe eine Kamera installiert

„Eine Nachbarin hat dann im Internet recherchiert und ist auf die Fuchshilfe gestoßen. Dort hat sie Tipps bekommen, außerdem haben Mitarbeiter der Fuchshilfe an der Dachrinne eine auch für Nachtaufnahmen geeignete Kamera installiert und diese auf den Busch, unter den sich der Fuchs verkrochen hatte, ausgerichtet.“ Außerdem gaben sie den Rat, für den Fuchs Katzenfutter auszulegen und darin ein Medikament zu verbergen, vielleicht könne man das Tier auf diese Weise retten. „Am nächsten Morgen, das haben die Filmaufnahmen gezeigt, ist der Fuchs noch unter dem Busch gelegen. Am Nachmittag kam er dann hervor und schlief auf meiner Terrasse in der Sonne“, sagt unser Leser. Nach seinem Mittagsschläfchen habe sich das Tier in den Garten der Michael-Bauer-Schule zurückgezogen: „Seitdem haben wir ihn nicht mehr gesehen. Wir wissen nicht, ober er in der Zwischenzeit verendet ist.“ Vor ein paar Jahren habe es ein Unwetter gegeben. „Als ich ins Wohnzimmer gegangen bin, um die Terrassentüre zu schließen, stand ein Fuchs im Zimmer. Als er mich sah, ist er abgehauen. Sein Maul war geöffnet, und es fehlte ihm ein Zahn“, erinnert sich unser Leser. Immer wieder, sagt er, könne man Füchse sehen, die den Brandenkopfweg überquerten.