Neue AfD-Spitzenkandidatin Alice Weidel Kühle Pragmatikerin

Die Ernennung von Alice Weidel als Spitzenkandidatin gibt den Kurs der Alternative für Deutschland im Bundestagswahlkampf vor: Sie gilt als kühle Pragmatikerin, die mit ihrer Rhetorik gefährliche Ressentiments gegen Ausländer und Flüchtlinge bedient, kommentiert Knut Krohn.
Kehl - Die AfD in Baden-Württemberg versucht den Neustart. Die selbstzerfleischenden Querelen sollen der Vergangenheit angehören. Vom Parteitag am Wochenende sollte ein deutliches Zeichen der Einheit an die Mitglieder ausgehen. Deswegen war im Vorfeld die Nervosität bei der AfD-Führung ausgesprochen groß, denn der seit Monaten schwelende innerparteiliche Machtkampf bei der Nominierung der Bundestagskandidaten drohte in Kehl offen auszubrechen.
Partei hat etwas zu verbergen
Das war offensichtlich auch einer der Gründe, die Medien von der Veranstaltung auszusperren. Dass sich die Partei damit einen Bärendienst erwiesen hatte, wurde von den Verantwortlichen zu spät bemerkt. Die AfD machte sich mit diesem Schritt unglaubwürdig, ist die Partei doch angetreten, Politik anders zu gestalten, als die anderen Parteien, denen die AfD immer wieder Kungelei und Intransparenz vorwirft. Was zurückbleibt ist der Verdacht, dass die Alternative für Deutschland doch etwas zu verbergen hat. Zum Beispiel, wie nah einige Mitglieder dem extremen rechten Rand stehen.
Spaltung der Gesellschaft
Mit der Kür von Alice Weidel zur Spitzenkandidatin ist der politische Kurs der Partei für die Bundestagswahl nun allerdings vorgezeichnet. Die 37-jährige Politikerin aus Überlingen gilt als kühle Pragmatikerin. In Kehl gab die Unternehmensberaterin einen Vorgeschmack darauf, wie ihr Wahlkampf aussehen wird. In scharfen Sätzen geißelte sie Euro-Rettung und Asylpolitik der Berliner Regierung. Dass die Politikerin mit ihrer Rhetorik gefährliche Ressentiments gegen Ausländer und Flüchtlinge bedient und damit auch zur Spaltung der deutschen Gesellschaft beiträgt, nimmt Alice Weidel in Kauf.
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