Zu seinem 75. Geburtstag erscheint der neue große Roman des japanischen Weltautors Haruki Murakami: „Die Stadt und ihre ungewisse Mauer“. Er enthält die Summe seines Schaffens, was man durchaus als Bedrohung empfinden könnte.
Sind wir bloß von Schatten umgeben, und das Leben spielt ganz woanders? Im Spielraum dieser Daseinsungewissheit hat so manches Platz, von Pubertätskrisen bis dualistischen Weltenlehren. Und wenn die Figuren des japanischen Autors Haruki Murakami, der soeben seinen 75. Geburtstag gefeiert hat, nicht gerade in tiefen Löchern oder leeren Brunnenschächten sitzen, ist dieser Zwiespalt gewissermaßen ihr natürlicher Lebensraum. Was nicht weiter erstaunt, ist ihr Schöpfer doch zugleich Sohn eines buddhistischen Priesters wie Kind einer globalisierten Gegenwart.