Heimerdingen ist unter anderem geprägt von alten Dreiseithöfen. Daran soll sich auch nichts ändern, wenn nun auf der Gemarkung verdichtet wird. Mit der Modernisierung des einst eigenständigen Bauerndorfs im Nordosten des Orts soll dieses seinen Charakter nicht verlieren.

Ein ehemals selbstständiges Bauerndorf wird Teil einer Stadt und entwickelt sich unter deren Einfluss weiter, wird moderner. Das Dorf verliert zudem zusehends den dörflichen Charme, auch weil immer mehr Landwirte ihre innerorts gelegenen Höfe aufgeben.

 

Eine vergleichbare Entwicklung

Diese Entwicklung haben landesweit etliche Kommunen genommen, nicht nur, aber eben auch Ditzingen. In Heimerdingen, einem der vor dem Zusammenschluss zu Ditzingen vier selbstständigen Gemeinden, soll die Entwicklung mittels Bebauungsplan gelenkt werden. Der Ausschuss für Technik und Umwelt wird sich damit an diesem Dienstag (19 Uhr , Bürgersaal) befassen.

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Das Plangebiet umfasst rund 3,9 Hektar und befindet sich im Nordosten Heimerdingens. Im Süden wird das Gebiet durch die Hemminger Straße und im Westen durch die Stiegelgasse begrenzt. Im Norden sowie im Osten schließt es an die Rosenstraße sowie an freies Feld an. Das Plangebiet ist bereits überwiegend mit Wohnhäusern bebaut.

Dörflichen Charakter erhalten trotz Nachverdichtung

Die Bebauung in dem Gebiet ist historisch gewachsen und weist deshalb zum Teil Baulücken auf. Weil Ditzingen ebenso wie landesweit andere Kommunen auch die Innen- vor der Außenentwicklung forciert, soll nun nachverdichtet werden. Die Nachverdichtung gibt dem Ort einen eher städtischen Charakter, gleichwohl sollen die prägenden Dreiseithöfe erhalten bleiben und damit den Charakter des Ortes bewahren.

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Den Charakter der einst selbstständigen Dörfer zu bewahren, ist seit jeher erklärtes Ziel von Stadtverwaltung und Gemeinderat. Auch die jeweiligen Ortschaftsräte wollen die Eigenart – und damit verbunden den jeweiligen Charme – der Teilorte aufrechtzuerhalten. Im Gemeinderat wird deshalb streng darauf geachtet, dass Ditzingen, Heimerdingen, Hirschlanden und Schöckingen gleichermaßen bei der Modernisierung und Ausweisung neuer Wohnbaugebiete zum Zug kommen.

Rosenstraße wird teilweise umgewidmet

Wie die Verwaltung mitteilt, soll die Rosenstraße, die im Norden des Gebiets verläuft, als öffentliche Verkehrsfläche gewidmet werden. Die Rosenstraße befindet sich nur in Teilbereichen in städtischem Eigentum und ist nur geringfügig öffentliche Fläche, ein Teil befindet sich auf Privatgrund. Um eine behutsame, städtebauliche Nachverdichtung zu ermöglichen sowie Klarheit über die Erschließung zu schaffen, sei die Aufstellung eines Bebauungsplanes erforderlich, teilt die Verwaltung mit.

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Die Planungen sehen neben der Bestandssicherung eine „behutsame, zukunftsfähige Nachverdichtung“ vor. Das Gebiet soll über die vorhandenen Straßen erschlossen werden. Entlang der Hemminger Straße und der Stiegelgasse soll die Bebauung den Straßenverlauf betonen.

Die Bebauung ist direkt an der Grenze zur Straße hin orientiert. Im Bereich der Stiegelgasse soll der ursprüngliche Charakter mit den Dreiseithöfen – Wohngebäude giebelständig an der Straße, Scheune traufständig im hinteren Bereich, davor zur Straße orientierte Hoffläche – auch künftig erhalten bleiben und die Scheunen zu Wohngebäuden umgenutzt werden.

Unterschiedliches Maß der Verdichtung

Die bisherige Bebauung weise laut der Verwaltung im übrigen Bereich bis auf die Reihenhäuser an der Nelkenstraße eine sehr lose Bebauung auf. In Richtung der nördlich und östlich angrenzenden Wiesenflächen soll die Bebauung zwar verdichtet werden, aber dennoch etwas lockerer erfolgen als an der Hemminger Straße. Vor allem im Bereich östlich der Reihenhausbebauung an der Nelkenstraße solle sie großzügig wirken, so die Verwaltung.

Um auch künftig die Verbindung zwischen der Bebauung und der freien Landschaft zu schaffen, sollen – trotz der Nachverdichtung – große Gartenflächen erhalten bleiben.