Dank eines milliardenschweren Investitionsprogramms gibt es neues Geld für den Straßenbau. Die Göppinger Bundestagsabgeordneten sehen nun auch neue Chancen für das stockende Straßenbauprojekt der B10.

Baden-Württemberg: Eberhard Wein (kew)

Göppingen/Berlin - Das am Dienstag in Berlin beschlossene milliardenschwere Investitionsprogramm könnte für den stockenden Weiterbau der Bundesstraße 10 bei Süßen endlich die Wende bringen. Das erwarten zumindest die beiden Bundestagsabgeordneten des Kreises, Hermann Färber (CDU) und Heike Baehrens (SPD). Der Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) habe jetzt jedenfalls keine Ausrede mehr, dass ihm für das Projekt kein Geld zur Verfügung stehe, sagte Baehrens.

 

Insgesamt 15 Milliarden Euro sollen nach den Plänen der großen Koalition in den kommenden drei Jahren für Investitionen zur Verfügung stehen. Allein für den Ausbau von Straßen, Schienen- und Wasserwegen stehen demnach rund 4,4 Milliarden Euro zur Verfügung. Für die Abgeordneten des Kreises bietet sich damit eine neue Chance, den Weiterbau der B 10 von Süßen nach Gingen endlich im Bundeshaushalt zu verankern. „Ich werde nichts unversucht lassen, die B 10 ganz vorne auf die Tagesordnung zu setzen“, sagte Färber. Mit dem neuen Staatssekretär Norbert Barthle habe er bereits einen Termin vereinbart, sagte Hermann Färber.

Dass Barthle just der Mann ist, der als Abgeordneter des nördlichen Nachbarwahlkreises mutmaßlich auf Kosten der B 10 den Bau der Umgehungsstraße von Möggingen in den aktuellen Bundeshaushalt gedrückt hat, sehe er nicht als Nachteil, sagte Färber. Ähnlich äußerte sich Baehrens. Es sei vielmehr gut, dass künftig ein Mann aus Baden-Württemberg zuständig sei. „Bisher hatten wir es ja ausschließlich mit Bayern zu tun.“

Mit der Verabschiedung des Milliardenpakets gewinnt auch das Angebot einer Zwischenfinanzierung durch den Kreis neue Bedeutung. Damit könnte schon in diesem Jahr weitergebaut werden. Gegenwärtig läuft bei Süßen bereits der Ausbau der B 466. Dort werden Erdmassen frei, die eigentlich an der B-10-Baustelle verwendet werden sollen. Dies geht aber nur, wenn auch dort noch in diesem Jahr die ersten Vergaben erfolgen.