Birgit nd Oliver Nolte haben in Überlingen ein neues Theater eröffnet. Fans ihres früheren Theaters im Saustall dürfen sich freuen: regelmäßige Gastspiele im Remstal sind bereits fest geplant.

Manteldesk: Thomas Schwarz (hsw)

In Überlingen haben Birgit und Oliver Nolte ein neues Zuhause gefunden. Nachdem die beiden Schauspieler das Theater an der Linde in Weinstadt-Strümpfelbach vor einem Jahr zum großen Bedauern einer großen Fangemeinde geschlossen haben, sind die beiden nun am Bodensee künstlerisch sesshaft geworden. „Wir hatten eigentlich nur einen Probenraum gesucht“, erzählt Oliver Nolte. „Und jetzt haben wir ein neues Theater“, ergänzt seine Frau Birgit.

 

Die neue Spielstätte ist in Überlingen zu finden

Die neue Spielstätte ist allerdings viel größer als das kleine Theater in Strümpfelbach, dessen begrenzte Zuschauerkapazität und die damit einhergehende mangelnde Wirtschaftlichkeit ein Grund für die Schließung war. „Noltes Culture Lounge“ heißt das neue Theater im Kellergewölbe eines Hauses im Herzen der Überlinger Altstadt. „Es ist Platz für 95 bis 100 Zuschauer. Das Gewölbe steht auf Sedimentgestein und ist vier Meter hoch, die Bühne ist zehn Meter breit“, beschreibt Oliver Nolte das neue Haus, das vom Alter her mit dem Theater an der Linde durchaus vergleichbar ist. „Es ist nur ein Jahr älter, erbaut im Jahr 1586.“

Schauspiel, Kleinkunst, Musik, Seminare und Workshops wollen die beiden Unermüdlichen in ihrem neuen Domizil anbieten. „In Überlingen gab es bisher kein Theater“, sagt Oliver Nolte. Da sie mitten in der Altstadt in einem roten Haus residieren, seien sie leicht zu finden – auch für ihre Fangemeinde aus dem Remstal. „Einfach von der B 31 in die Stadt abbiegen und immer geradeaus fahren. Schon ist man bei uns“, beschreibt Birgit Nolte den Weg. Nach dem Premierenwochenende in Überlingen vom 21. Bis 23. März sind die Noltes allerdings schon wieder im Remstal aktiv. „Wir haben ein Wohnmobil gekauft“, erzählen die beiden, da sie nun wie der antike Schauspieler Thespis pendeln werden, ohne allerdings wie Thespis den Karren seines Wandertheaters selbst zu ziehen. Am 4. Und 5. April sind sie um 18.30 Uhr zusammen mit Bernd Bachofer im Waiblinger Schlosskeller zu erleben. „Perle kocht“ ist der dritte Streich ihrer Perle-und-Otto-Stücke, das den alltäglichen Koch-Wahnsinn aufs Korn nimmt.

Der Spitzenkoch Bernd Bachofer, der mit den Noltes befreundet ist und als Küchenhilfe von Maitre Jacques Gelee in dem Stück einen kleinen Auftritt hat, sorgt mit Fingerfood und einem Viergänge-Menü für das leibliche Wohl des Publikums. Beide Termine sind bereits ausverkauft. Allerdings soll es in Zukunft Wiederholungen dieses Events geben

Faust auf der Y-Burg mit zwei Schauspielern in allen Rollen

Auch mit Kernen-Stetten verbindet die Noltes durch das Sommertheater auf der Y-Burg seit Jahren ein enges Verhältnis. Dort werden sie vom 8. bis zum 17. Mai in einem Zirkuszelt am Ortseingang spielen. „Perlenkult im Zirkuszelt“ wird dort mehr als eine Woche lang herrschen.

Vom 16. bis 27. Juli geht es dann wieder auf die Y-Burg. In der passenden Kulisse der Burgruine werden die Noltes Goethes Faust aufführen. „Wir beide werden alle Rollen übernehmen“, sagt Birgit Nolte. Wer den Faust und wer den Mephisto spielt, das wird noch nicht verraten. „Den Mephisto traut man uns beiden zu“, sagt Birgit Nolte, die diabolischen Rollen nicht abgeneigt ist. Auf jeden Fall darf man sich auf eine außergewöhnliche Aufführung gefasst machen. „Wir haben vor, in Zukunft auf diese Weise mehr zu machen. Unser nächstes Ziel ist dann Macbeth für zwei Personen“, sagt Oliver Nolte. Einen Titel für die Reihe haben sie schon in petto: „Noltes Classics“.