Dass die Parteibasis nicht ihm, sondern eher Guido Wolf zutraut, 2016 Winfried Kretschmann herauszufordern, daran wird Thomas Strobl noch zu knabbern haben. Doch der CDU-Landeschef schaut nach vorn: Auf den Bundesparteitag in Köln.

Stuttgart - Trotz seiner Niederlage im Rennen um die CDU-Spitzenkandidatur für die Landtagswahl 2016 will Thomas Strobl stellvertretender Bundesvorsitzender seiner Partei bleiben. Der CDU-Landesvorstand habe ihn einstimmig und völlig ohne Einschränkung für die Kandidatur nominiert, sagte Strobl in Stuttgart. „Deswegen trete ich wieder an.“

 

Beim CDU-Bundesparteitag, der am Dienstag in Köln beginnt, steht fast die komplette Parteispitze zur Wahl. Wie der Vorsitzende der Südwest-CDU abschneidet, dürfte besonders beachtet werden. Er hatte das Basisvotum über die Spitzenkandidatur gegen Landtagspräsident Guido Wolf verloren. Auf die Frage, mit welchem Ergebnis er nun für sich bei der Vorstandswahl rechne, sagte Strobl: „Das warte ich ganz demütig ab.“

"Wenn ich eines akzeptieren kann, dann eine Entscheidung unserer Mitglieder"

Der 54-Jährige sagte, er hadere nicht mit dem Ergebnis des Basisvotums zur Spitzenkandidatur. „Seit 2011 habe ich eine stärkere Mitgliederbeteiligung in der CDU engagiert vorangetrieben“, erinnerte er. „Wenn ich eines akzeptieren kann, dann eine Entscheidung unserer Mitglieder.“

Zu Spekulationen, wonach Wolf ihm im Januar den Parteivorsitz streitig machen könnte, meinte Strobl: „Ich bin bis zum Jahr 2015 als Landesvorsitzender der CDU gewählt. Alles Weitere werden wir in den nächsten Tagen und Wochen in aller Ruhe und in aller Freundschaft miteinander besprechen.“

Wolf hat sich bislang nicht dazu geäußert, welchen politische Posten er nun anstrebt. Möglicherweise könnte er auch versuchen, den Chefsessel in der CDU-Landtagsfraktion zu bekommen. Doch Fraktionschef Peter Hauk hat klargemacht, dass er bis zum Ende der Legislaturperiode gewählt sei und voher nicht weichen will.

Auf Wolf waren bei der Abstimmung über die Spitzenkandidatur 55,9 Prozent der Stimmen entfallen, Konkurrent Strobl erhielt 44,1 Prozent. Die Südwest-CDU will 2016 den Ministerpräsidenten-Posten zurückerobern, den sie 2011 nach 58 Regierungsjahren an Winfried Kretschmann (Grüne) verloren hatte.