Rems-Murr/ Ludwigsburg: Martin Tschepe (art)

Steffi Praher hat erst vor ein paar Jahren angefangen, exzessiv Sport zu treiben. Früher, sagt sie, „war ich der faulste Mensch auf der Welt“. Weil sie aufhören wollte zu rauchen, habe sie mit dem Joggen begonnen. Zunächst nur ein paar Kilometer, dann immer mehr. Aus Gaudi hat sie sich für ihren ersten durchgeknallten Hindernislauf angemeldet, den Strongman-Run. Mittlerweile hat sie fast alle diese Läufe durch – sie hat sich durch Schlamm gewälzt, hat Stacheldrahtzäune überwunden, ist beim legendären Tough-Guy-Race im britischen Wolverhampton gestartet. Oft tritt Steffi Praher zusammen mit ihren Freunden von den Cabanauten an, einem Club ziemlich verrückter Extremsportler. Mitunter verkleiden sich die Wettkämpfer. Die Cabanauten halten ein paar schräge Rekorde, etwa jenen im Kettenmarathon, bei dem alle Teammitglieder aneinander gekettet 42 Kilometer rennen.

 

Diese abgedrehten Rennen hat die Frau aus Plüderhausen längst abgehakt, man könnte sagen, sie ist seriös geworden. Ihre neue Herausfordrung sind extrem lange Ultraläufe. Am nächsten Samstag startet sie beim Kill 50 in Hildesheim – 50 Meilen mitten in der Nacht, mitten durch den Wald. Warum all diese Qualen? Steffi Praher lacht wieder und spricht dann vom Angst überwinden, von Grenzerfahrungen, vom Kitzel, nicht zu wissen, ob sie ankommt – und vom Glücksgefühl während so eines Rennens und beim Zieleinlauf.