In Stuttgart wird ein Chauffeur in eine Auseinandersetzung mit einem Fahrgast verwickelt und stirbt wenig später. Und das, als Polizeibeamte schon am Tatort sind.

Lokales: Wolf-Dieter Obst (wdo)

Vor den Augen von Polizeibeamten ist ein 58-jähriger Stuttgarter Taxifahrer zusammengebrochen und wenig später gestorben. Der Mann hatte kurz zuvor eine Auseinandersetzung mit einem räuberischen Fahrgast gehabt und die Polizei alarmiert. Ist der Chauffeur an den Folgen des Streits gestorben – oder an einer natürlichen Ursache? Die Staatsanwaltschaft ermittelt.

 

Wie die Polizei am Montag mitteilte, spielte sich der Fall bereits am Freitag gegen 6.15 Uhr im Cannstatter Stadtteil Hallschlag ab. Der Taxifahrer hatte einen 31-Jährigen in die Dessauer Straße chauffiert und die Fahrtkosten kassieren wollen, als der Fahrgast plötzlich Fersengeld geben wollte. „Dabei soll es zu einer Auseinandersetzung gekommen sein, bei der der Taxifahrer auch geschlagen worden sein soll“, sagt Polizeisprecher Stephan Widmann. Der genaue Ablauf müsse aber erst noch ermittelt werden.

Plötzlich bricht das Opfer bewusstlos zusammen

Der 31-Jährige konnte jedenfalls zunächst entkommen und davonrennen. Der beraubte Taxifahrer holte ihn jedoch ein und stellte ihn im Flur eines Mehrfamilienhauses. Anschließend brachte er den vermeintlichen Kunden zu seinem Fahrzeug zurück, wo die beiden auf die Polizei warteten. Dann aber kam alles ganz anders. Vor den Augen der Beamten wurde der 58-Jährige plötzlich bewusstlos. „Die Beamten leiteten Reanimationsmaßnahmen ein“, sagt Polizeisprecher Widmann, „eine Rettungswagenbesatzung übernahm und brachten den Betroffenen in ein Krankenhaus.“ Dort verstarb er wenig später.

Die Todesursache ist vorerst unklar. Es kann ein natürlicher Tod sein, ausgelöst von der Aufregung. Oder aber die Folge der körperlichen Auseinandersetzung. Die Staatsanwaltschaft hat eine Obduktion angeordnet, die im Laufe dieser Woche stattfinden soll, voraussichtlich am Mittwoch. Gegen den 31-Jährigen wird vorerst wegen des Verdachts der räuberischen Erpressung ermittelt. Die Kriminalpolizei versucht die Umstände des Todes zu ermitteln. Mögliche Zeugen des Vorfalls können sich unter der Rufnummer 07 11 / 89 90 - 57 78 melden.