An der Polizeisiedlung planen die SSB Gleisarbeiten. Die Verkehrssituation könnte sich dadurch bessern.

Lokales: Sybille Neth (sne)

S-Süd - Die unendliche Geschichte um die Stadtbahngleise entlang der ersten Häuserreihe der Polizeisiedlung könnte jetzt ein Ende haben. Das hoffen die Anwohner. Wie berichtet, werden die Gleise im Herbst erneuert. Die Betroffenen haben sich deshalb im Bezirksbeirat Süd zu Wort gemeldet und einen Brief an Oberbürgermeister Fritz Kuhn geschrieben. Unterstützung erhalten sie auch von den Gemeinderatsfraktionen der Grünen und der SPD.

 

„Jetzt wäre die Gelegenheit, die Gleise um einen Meter zu verlegen“, hat Manfred Brunner, der seit 1983 in der Angelegenheit aktiv ist, am Dienstag den Bezirksbeiräten erklärt, und seine Mitstreiterin Dagmar Frank-Marquez betonte: „Wir haben täglich Angst um die Kinder.“ Die Stadtbahn braust in diesem Abschnitt zwischen den Haltestellen Waldeck und Heslach Vogelrain mit 70 Kilometern in der Stunde an dem schmalen Sträßchen vorbei, das die Wohnhäuser von den Gleisen trennt.

Bezirksbeiräte fordern ebenfalls Tempo 50

Die Bezirksbeiräte unterstützen die Anwohner bei ihrer Forderung, die Geschwindigkeit auf 50 Kilometer in der Stunde zu begrenzen, die Schienen zur Sicherheit der Kinder besser abzuschranken und die Gleise um einen Meter Richtung der Fahrbahn der Böblinger Straße zu verlegen.

Der Bezirksbeirat Hans-Dieter-Meißner (Freie Wähler) wohnt selbst in der Polizeisiedlung, allerdings nicht in der betroffenen ersten Reihe. Er wies darauf hin, dass auch das Überqueren der Gleise an den beiden dafür vorgesehenen Stellen wegen der rasanten Fahrt der Stadtbahn nicht ungefährlich sei. „Der Bezirksbeirat hat einen Beschluss gefasst, dass die Stadtbahn nicht schneller als 50 Kilometer in der Stunde fahren darf. Das wäre ein Zeitverlust von gerade zehn Sekunden“, außerdem habe das Tiefbauamt im Jahr 2004 einen Plan zur Verbesserung der Verkehrssituation ausgearbeitet, rekapitulierte er die früheren Bemühungen des Gremiums.

Nach zehn Jahren soll sich etwas bewegen

Auch die Betreuungsstadträte Christine Lehmann (Grüne) und Udo Lutz (SPD) meldeten sich in der Sitzung zu Wort. „2004 gab es eine Abmachung, die besagt, wenn hier gebaut wird, muss Platz geschaffen werden durch den Bau eines neuen Gleisbetts“, betonte Udo Lutz. Die Stuttgarter Straßenbahnen AG habe zwar ein gedeckeltes Budget, er sei jedoch der Meinung, dass die Stadt einspringen müsse. Nach zehn Jahren Stillhalten sei es jetzt an der Zeit, dass sich etwas bewege.

Lutz kündigte an, dass seine Fraktion im Ausschuss für Umwelt und Technik (UTA) einen entsprechenden Antrag stellen werde. Die SSB müssten begründen, weshalb sie sich nicht an die 2004 getroffene Abmachung halten wollen und sich bisher weigern, ein Gleis bei den Sanierungsarbeiten zu verlegen. „Das Gleis muss rüber und der Schutz der Kinder muss verbessert werden“, forderte Lutz. Auch Christine Lehmann (Grüne) wird mit ihrer Fraktion einen Antrag zur Verbesserung der Wohn-und Verkehrssituation im UTA einbringen.