Das Wetter war durchwachsen, aber die Händler am Ludwigsburger Weihnachtsmarkt sind mit den Umsätzen letztlich doch zufrieden. Ob es an den Engeln lag, die heller als sonst strahlen durften?

Ludwigsburg - Die Vorweihnachtszeit 2018 war durchwachsen“, meint Mario Kreh. Just als der Ludwigsburger Barockweihnachtsmarkt öffnete, war es vorbei mit den spätherbstlichen Sonnentagen. Regenwolken trübten den Himmel und die Stimmung der Marktbeschicker. Kurz vor dem Abschluss aber – der Markt schließt an diesem Sonntag – zeigen sich die meisten dennoch zufrieden. Schließlich seien doch noch fast eine Million Besucher gekommen, sagt der Chef des städtischen Eigenbetriebs Tourismus & Events. Ob es daran lag, dass die Engel besonders hell leuchteten? Erstmals waren bei der Dekoration LED-Lampen eingesetzt worden.

 

Viele Besucher aus Frankreich

„Der klassische Weihnachtsmarktbesucher ist ja nicht der Ludwigsburger“, sagt Kreh. Die meisten kämen von außerhalb und hätten die Reise zum Barock-Weihnachtsmarkt schon lange gebucht: „Die bleiben auch nicht weg, wenn das Wetter nicht ganz so ist, wie es sein sollte.“ In diesem Jahr sei der Zulauf von jenseits des Rheins auffallend gewesen, sagt Melanie Mitna, die im Eigenbetrieb für die Märkte zuständig ist: „Diesmal waren eindeutig mehr Franzosen als Schweizer da.“

Friedliche Tage

Seit dem Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt vor zwei Jahren gehöre die Vorbeugung in Sachen Sicherheit leider zum Standard, sagt Mitna. „Aber wir haben versucht, zum Beispiel die Zufahrtssperren für Willkommensgrüße zu nutzen.“ Die Sicherheitsdienste hätten eher zurückhaltend agiert. Erfreulicherweise habe es nicht einmal schlimme Anlässe für ein polizeiliches Eingreifen gegeben. „Insgesamt war es sehr friedlich und harmonisch“, sagt die Abteilungsleiterin. „Es gab eigentlich nur Kleinigkeiten, wie zum Beispiel zwei oder drei Diebstahlsversuche.“ Schlägereien seien auch keine gemeldet worden. Vielleicht auch deshalb, weil die Schließzeiten streng kontrolliert und der Alkoholausschank eingeschränkt wurden. „Wir haben sehr darauf geachtet, dass um 21 Uhr geschlossen wurde“, sagt Mitna.

Ärger mit der roten Kuh

Lediglich zu Beginn hatten die Veranstalter Ärger mit einem Marktbeschicker: Heiko Laur, der seit 2014 mit seiner Hütte präsent war, die vor allem wegen der roten Kuh auf dem Dach auffiel, hatte keine Zulassung bekommen. Der Wirt hatte dagegen eine Klage eingereicht, die aber vom Verwaltungsgerichtshof Mannheim abgewiesen wurde. Kreh fühlt sich durch das Urteil bestätigt, sagt aber auch: „Wir haben dazu gelernt.“ Einzelne Details in den Zulassungsbestimmungen werden für nächstes Jahr noch klarer formuliert.