An diesem Samstag gibt es im Esslinger Schauspielhaus einen Klassiker – das soll man dem Abend aber kaum anmerken.

Entscheider/Institutionen : Kai Holoch (hol)

Esslingen - Zuerst hat er abgelehnt. Denn zu Beginn seiner rund 30-jährigen überaus erfolgreichen Karriere als Theaterregisseur hat Hans-Ulrich Becker schon einmal Heinrich von Kleists „Der zerbrochne Krug“ auf die Bühne gebracht. Damals, in Aachen, habe er den Dorfrichter Adam als Träumer gesehen, dem die Macht der Fantasie aus der Enge heraushelfe. Doch auf Bitten von Friedrich Schirmer hin hat sich Becker, der an der Württembergischen Landesbühne schon Robert Seethalers „Trafikanten“ inszeniert hat, für den zweiten Anlauf entschieden. Wenn am Samstag, 13. Oktober, um 19.30 Uhr der Kleist-Klassiker im Esslinger Schauspielhaus seine Premiere feiert, wird Adam, gespielt von Martin Theuer bei weitem nicht so gut wegkommen. „In Zeiten von Fake News und der Me-Too-Debatte ist das Stück unglaublich aktuell, und ich sehe es natürlich ganz anders als damals“, sagt Becker. Aber trotz dieser Neudeutung ist sich Becker sicher: „Es wird gelacht werden.“ Weitere Vorstellungen in Esslingen gibt es am 18., 24. und 27. Oktober, am 16., 23. und 24. November sowie am 4., 12. und 15. Dezember. (hol)