Das neue Theaterstück des TGV Rotenberg feierte eine gelungene Premiere.

Rotenberg - Eigentlich wollten Lisa und Tobias zur anstehenden Silberhochzeit ihrer Eltern eine Überraschung vorbereiten, doch bei der genaueren Recherche des Heiratsdatums stellt sich heraus: Die Heirat von Nicole und Stefan wurde nie richtig eingetragen und muss nachgeholt werden. Was wie eine Formsache erscheint, löst allerhand Verwicklungen aus. Denn ob die pragmatische Nicole (Susanne Hafenrichter) dem Steuerbeamten Stefan (Daniel Werz) überhaupt noch einmal das Ja-Wort geben würde? Oder bei der Gelegenheit doch den Bürgermeister (Julian Ellwanger) vorzieht? Rocker-Sohn Tobias (Marvin Ziegler) fährt derweil mit seinem Motorrad die Freundin (Annegret Berner) seiner Schwester (Maren Tschoder) fast um, was der hysterischen Nachbarin (Claudia Knauer) einen gehörigen Schrecken einjagt. Und was macht Opa Eisele (Dieter Kurrle) eigentlich die ganze Zeit im Kleiderschrank? Als die Familienmitglieder dem Geheimnis auf die Spur kommen, läuft er trotz Gehstocks zur Höchstform auf. Oma Eisele (Ellen Munder) hat es aber auch faustdick hinter den Ohren.

 

Viel Talent, Witz und Charme

Turbulent und sehr heiter geht es zu in der schwäbischen Komödie „d’ Silberhochzeit“ von Willy Stock, die am Freitagabend in der Turn- und Festhalle in Rotenberg Premiere hatte. Mit viel Talent, Witz und Charme bringen die überzeugenden Schauspieler die Geschichte natürlich zu einem guten Ende, sodass nach drei Akten doch noch mit einem Gläschen Sekt auf die Silberhochzeit angestoßen werden kann.

Ein Jubiläum stand am Freitagabend aber nicht nur bei Stefan und Nicole an. Auch die Theatergruppe des TGV Rotenberg selbst feierte gleich mehrere runde Geburtstage: Im Jahr 1894, also vor 125 Jahren, wurde im Gasthaus zur Krone erstmals Theater gespielt. Der damalige Pfarrer Beutter hatte einige Männer vom evangelischen Männerverein dafür begeistert. Während der Weltkriege gab es eine längere Pause, doch 1949 wurde die Tradition wieder aufgegriffen. Bis Mitte der 70er Jahre gab es regelmäßig Aufführungen, danach wurden nur noch kleine Sketche zu den Weihnachtsfeiern gespielt.

Mit einer Wette fing alles an

Als Folge einer Stammtischwette wurde in der Saison 1978/1979 erstmals wieder ein richtiges Theaterstück einstudiert. Einige der damaligen Mitspielerinnen und Mitspieler sind bis heute dabei, weshalb nun der 40. Geburtstag der jetzigen Truppe gefeiert wird. Jürgen Hölle und Heiner Böttcher sind heute zusammen mit Dieter Kurrle und Ernst Beller für Kulissen, Beleuchtung und Technik zuständig, Georg Hell für den guten Ton. Ein spezieller Dank ging auch an Gabi Jörger: Sie kümmert sich seit 30 Jahren um Kostüme und Maske. Zuverlässige Souffleuse war Ingar Oppermann.