Die private Altersvorsorge muss einfacher und günstiger werden, meint Daniel Gräfe. Der Staat ist in der Pflicht.

Geld/Arbeit: Daniel Gräfe (dag)

Wer in den vergangenen zehn Jahren gebührenstarke, aber oft renditeschwache Lebensversicherungen abschloss, konnte in Zeiten niedriger Zinsen verzweifeln. Die Riester-Rente wiederum litt darunter, dass sie sich oft nur für Familien oder Geringverdiener lohnte, die sie wiederum zu wenig nutzten. Kein Wunder, dass sich die meisten Bundesbürger noch immer nach einer sicheren und kostengünstigen Altersvorsorge sehnen. Doch der öffentlich verwaltete Bürgerfonds nach dem Vorbild Schwedens ist politisch leider vom Tisch.

 

Jetzt geht es mehr denn je um Selbsthilfe. Die Verbraucher müssen langfristige Anlagen finden, deren Renditen nicht durch hohe Kosten geschmälert werden und deren Chancen und Risiken sie verstehen. Viele haben breit gestreute, Börsenindizes nachbildende ETFs als Altersvorsorge für sich entdeckt. Das ist meist sinnvoll. Die ETFs jedoch selbst kostengünstig bei Neobrokern zu handeln ist nicht jedermanns Sache.

Viele fühlen sich von der Politik allein gelassen

Viele Bürger fühlen sich bei der Altersvorsorge alleingelassen. Andere überfordert es, überhaupt die Lücke zwischen staatlicher Rente und den im Ruhestand benötigten Ausgaben für sich zu berechnen. Dritten wiederum fehlen die Einnahmen, um für das Alter anzusparen. Am Ende führen die Probleme zum Anfang zurück: Es braucht ein einfacheres wie kostengünstigeres Angebot des Staates, das für alle lukrativ und verständlich ist. Die Politik muss endlich liefern.