Wenn das Oktoberfest vorbei ist, müssen die Münchner nicht darben, findet Wirt Michael Wilhelmer. Deshalb hat er prominente Wiesn-Fans zum „Südgipfel“ in die Schwabenwelt eingeladen. Glamour geht auf dem Wasen doch. Und Spott trifft die SWR-Frau Jana Kübel.
Die ewige Nummer zwei zu sein, muss gar nicht so schlecht sein. Man steht dadurch nicht so im Fokus, kann im Windschatten des Matadors sein eigenes Ding tun und für sich allein umso intensiver genießen. Das Münchner Oktoberfest mag größer und erfolgreicher sein, hat aber einen Nachteil: Seit Dienstag ist es rum.
Schwabenwelt-Chef Michael Wilhelmer, der Festwirt des größten Wasenzelts mit 6000 Plätzen, kennt sich in der bayerischen Hauptstadt gut aus. An der Isar hat er mal das Edel-Restaurant Armani in der Nobel-Passage Fünf Höfe geführt. Deshalb sind dem „Gastronomen des Jahres 2022“ (gekürt vom Schlemmer-Atlas) dort lebende Personenkreise vertraut, die man „Schick-Schick-Schickeria“ nennt. Die alten Kontakte nutzte Wilhelmer nun, um mit seiner Frau Daniela Wilhelmer die Wiesn-Fans zu sich auf den Wasen einzuladen.
In der König-Wilhelm-Loge hat das Wirtepaar am Freitagabend den „Südgipfel“ ausgerufen. Promis aus Stuttgart (unter anderem dabei: Magdalena Brzeska, die ehemalige rhythmische Sportgymnastin, Moderator Mustafa Göktas, Schönheitschirurg Christian Fitz) trafen die aus München angereisten Promis (von der Ex-Spielerfrau Simone Ballack bis zur Schauspielerin Mariella Ahrens). Wenige Tage vor dem Wasenende ist’s gestopft voll im Zelt. Die Wiesn-Stammgäste staunen nicht schlecht. Sie fühlen sich ganz wie zuhause. Der Abend zeigt: Stuttgart kann doch auch Glamour.
Das in München lebende Model Guilia Siegel kommt gern aufs Volksfest. Der „Südgipfel“ war nicht ihr erstes Mal auf dem Wasen. „In Stuttgart sind nicht so viele Touristen“, schwärmt sie, „das Feiern ist viel angenehmer hier, und wenn die Leute besoffen sind, werden sie nicht so ausfällig wie in München.“
Besoffen, wer ist schon besoffen? Sebastian Pufpaff hat da seine eigene Theorie. In seiner Sendung „TV Total“ feierte er unlängst das Cannstatter Volksfest – also eigentlich nur Jana Kübel. Die Moderatorin hat in der Live-Sendung des SWR-Fernsehens aus dem Göckelesmaier-Zelt einen Auftritt mit viel Kichern hingelegt, der den Eindruck erweckt, sie habe vorm ersten Satz halt bissle vorgeglüht – mit was auch immer. Die Stuttgarter Fernsehfrau bringt es damit zur bundesweiten Berühmtheit! Als Spottopfer leistet man viel fürs Image seines Senders und seiner Stadt.
„Jana Kübel versäuft gerade unsere Gebühren“
Erst reißt Jana Kübel mitten im Satz ihres Gesprächspartners diesem das Mikrofon weg. Als der gute Mann erklären will, was sein Küchengerät alles kann, darf er nicht ausreden, weil die Moderatorin lieber sich selbst feiert. „Hightech-Gerät klingt total nach mir“, jubelt sie aufgekratzt. Sebastian Pufpaff lobt sie dafür: „Die Kübelin besticht nicht nur durch Nicht-Interesse, sie kann auch grundlos total gut drauf sein.“
Dies wird auch beim nächsten Ausschnitt deutlich. In der Taos Lodge führt ihr Wirtin Martina Böhringer-Zinser vor, wie Eiswürfel von der Decke auf eine Flaschenansammlung purzeln. Ein Stück Eis landet im Ausschnitt der SWR-Frau. Sie feiert dies sowie die Wunderkerzen auf einem Tablett, das hereingetragen wird, als sei’s eine Weltsensation. Pufpaff durchschaut ihr Moderationsprinzip: „Sie hält sich an die Regel, dass man laut und unangenehm lacht, wenn es nichts zu berichten gibt.“ Das Lachen steigert sich immer weiter, bis der TV-Total-Präsentator zusammenfasst, was sich vor dem öffentlich-rechtlichen Fernsehpublikum abspielt: „Sie versäuft gerade unsere Gebühren.“ Ein Prosit auf das Wasenfinale!