Dietrich Wagner hat nie eine führende Rolle im Kampf gegen Stuttgart 21 inne gehabt. Und doch wurde er nach dem Schwarzen Donnerstag zur Symbolfigur. Jetzt ist er im Alter von 79 Jahren gestorben.
Es ist der 30. September 2010, als Dietrich Wagners Leben eine Wendung nimmt, die vieles verändert. Mit zahlreichen anderen Demonstranten stellt sich der Stuttgarter Ingenieur im Schlossgarten den für das Bahnprojekt Stuttgart 21 geplanten Baumfällungen entgegen. Der Strahl eines Wasserwerfers der Polizei trifft ihn im Gesicht. Mit blutenden Augen führen Helfer den Verletzten aus der Gefahrenzone. Das Foto, das dabei entsteht, geht um die Welt, der Tag geht als Schwarzer Donnerstag in die Geschichte ein. Wagner ist danach das bekannteste Gesicht des Widerstands – und fast vollständig blind.