Die Verbesserung des Radwegnetzes sollte mehr in die Gänge kommen. Denn die Stadt muss verkehrstechnisch entlastet werden, sagt Autor Jürgen Löhle.

Stuttgart - Eigentlich ist es ein paradiesischer Zustand, den jeder Kommunalpolitiker gerne hätte, der wieder mal erklären muss, warum für ein Projekt das Geld fehlt. Für die Entwicklung von neuen Radwegen gibt es Millionen, die Verantwortlichen können planen. Das Ergebnis ist aber bisher deutlich zu dünn, die Veränderungen sind viel zu langsam. Seit 2016 wird darüber diskutiert, ob man die Burgstallstraße an der Hauptradroute 1 analog zur Tübinger Straße in eine Fahrradstraße umwandeln soll. Vieles spricht dafür, auch der Radbeauftragte der Stadt hebt den Daumen, passiert ist bisher nichts.

 

Geld und stellen sind vorhanden

Auch der zügige Ausbau des Radwegnetzes läuft trotz gut gefüllter Kassen zäh. Es ist löblich, dass die Stadt E-Lastenräder fördert, aber die müssen auch irgendwo fahren. Man sollte sich jetzt also verstärkt auf die Infrastruktur konzentrieren. Noch hat das Stuttgarter Radwegnetz viel zu viele Lücken und Tücken, um das Ziel „20 Prozent weniger Autoverkehr“ mit einem guten Angebot unterstützen zu können.

Und der Bau neuer Radstrecken sollte zügig gehen, um die Stadt so schnell wie möglich verkehrstechnisch zu entlasten. Mit dem Geld und den neuen Stellen für Planer ist die Basis da, jetzt muss endlich geliefert werden. Und dabei sollte man ruhig auch mal „groß denken“ wie es der ADFC fordert, der sich für exklusive Radschnellwege starkmacht.

juergen.loehle@stzn.de