Die Kletterwand gegenüber von der Porsche-Arena wirkt wie ein Magnet auf die jüngsten Teilnehmer und Fans des Stuttgarter-Zeitung-Lauf.

Stuttgart – Kostenloses Eis für alle gibt es hier nicht. Auch, wenn die Schlange auf der Mercedes-Straße das vermuten lassen würde. Aber Glücksgefühle, die beim Schlotzen des gefrorenen Süßen entstehen, kommen auch hier zum Vorschein. Wenn auch nicht bei allen. Die Kletterwand gegenüber von der Porsche-Arena wirkt wie ein Magnet auf die jüngsten Teilnehmer und Fans des Stuttgarter-Zeitung-Lauf. Alle wollen nach oder vor den Anstrengungen auf dem Asphalt von der Horizontalen in die Vertikale wechseln und sich das Geschehen von ganz oben anschauen. Passieren kann ohnehin nichts, David Kraus vom evangelischen Jugendwerk sichert jeden angehenden Kletterer und hilft manchmal auch etwas nach.

 

Denn die Kraft reicht längst nicht mehr bei allen aus und manch einer hat die Höhe auch falsch eingeschätzt. Von unten sieht es eben leichter aus, als es ist. „Ich glaube viele klettern hier auch zum ersten Mal in so einer Höhe und an einer Kletterwand. Deswegen kommen natürlich mehr, aber manche haben auch nach den ersten Griffen Angst“, sagt Kraus. Der elfjährige Jan hat sich ganz nach oben gekämpft und strahlt übers ganze Gesicht. „Von da oben habe ich alles gesehen“, sagt er.

Schöne mentale Vorbereitung auf das Inline-Rennen

Sein Nachfolger ist da etwas zurückhaltender. Zwei Meter über dem Boden bekommt er es mit der Angst zu tun und will wieder nach unten. Die Arme und Beine hängen zu lassen, damit David Kraus ihn abseilen kann, fällt ihm gar nicht so leicht. Am Ende schafft er es aber. Pause haben die Männer von der Kletterwand so gut wie nie – am Samstag war es morgens eine halbe Stunde, dann begann die Rush-Hour.

Auf dem Weg zurück zur Mercedes-Benz-Arena zieht ein anderer Stand auch viele Leute an. Eis wird auch hier nicht verschenkt, dafür aber Müsliriegel und bei einem Sieg noch mehr. Bei der Stuttgarter Zeitung gibt es neben Lesenswertem noch etwas ganz Anderes: Eine Schlagwand. Wer sich hier erfolgreich duellieren möchte, muss reaktionsschnell sein. Auf einer elektronischen und berührungsempfindlichen Wand leuchten Lichter auf. Auf der einen Seite rot, auf der anderen Seite blau. Gewonnen hat derjenige, der am schnellsten alle aufleuchtenden Felder mit einem leichten Schlag berührt. Am Samstag lag der Spitzenwert bei 37 Sekunden.

Marvin Grimbacher war nicht ganz so schnell, aber das Familien-Duell gegen seinen jüngeren Bruder, der gemeinsam mit Papa Markus sein Glück versuchte, hat er trotzdem gewonnen. Eine schöne mentale Vorbereitung auf das Inline-Rennen, bei dem Marvin gestartet ist. Die Eltern starten beim Zehnkilometerlauf und haben sich davor die vielfältigen Stände auf der Mercedes-Straße angeschaut, wie so viele andere auch. „Die Wand ist bei allen sehr beliebt“, sagt Nico Huber. Er stellt sie auf die individuelle Körperhöhe der Teilnehmer ein. Die Felder müssen in Reichweite des kleinsten Teilnehmers leuchten, damit das Duell gerecht ist. „Das tolle ist ja, dass sich jeder versuchen kann. Egal, wie alt oder wie groß.“ Ganz wie beim Stuttgarter-Zeitung-Lauf.