Cro ist der Rapper der Stunde. Sein Song „Easy“ ist in den Charts ganz vorne, seine Tour ausverkauft. Der 20-Jährige war mal Mediengestalter bei der Stuttgarter Zeitung.

Digital Desk: Jan Georg Plavec (jgp)

Stuttgart - Für Jan Delay ist er „die Zukunft von Deutschrap“, auf Facebook hat er über 400 000 Likes und jetzt ist er mit seiner Single „Easy“ auf Platz zwei der deutschen Single-Charts eingestiegen. Gut möglich also, dass mancher Hip-Hop-Fan in der Region Stuttgart Carlo Waibel nur als Cro kennt – und nicht unter seinem bürgerlichen Namen, mit dem der 20-Jährige bis vor kurzem als Hobby-Rapper, T-Shirt-Designer und Mediengestalter in Ausbildung bei der Stuttgarter Zeitung tätig war.

 

Der Weg vom Azubi bis zum Blitzstart in den Charts ist steil – steiler noch als der einer anderen Band, die sich mit ihrem Sound vor knapp vor zwanzig Jahren in der Hip-Hop-Landschaft ähnlich positionierten wie heute Cro. Die Rede ist von den Fantastischen Vier, deren Single „Die da“ im Dezember 1992 bis auf Platz drei der deutschen Single-Charts kam. Die Fantas grenzten sich mit ihrem Stuttgarter Spaß-Rap von den damals auf der anderen Seite des großen Teichs üblichen Gangsta-Posen ab. Sie waren damit also fast so erfolgreich wie jetzt Cro.

Fast. Denn der Senkrechtstarter vom Rande der Alb hat neben der Internet-Community den Rapper Kaas auf seiner Seite. Der machte die Szene auf den Nachwuchsrapper aufmerksam und empfahl ihn vor rund einem Jahr an sein Label Chimperator, das – Achtung, nächste Parallele zu Smudo und Co. – seinen Sitz in Stuttgart und Berlin hat. Der Sound des bis dahin mäßig erfolgreichen Cro passte zu dem gut gelaunten Hip-Hop der Orsons, dem bis dato erfolgreichsten Chimperator-Act. Ein Video wurde gedreht, in dem sehr hübsche Frauen zu Cros Text die Lippen bewegen. Die Pandamaske taugte zum Markenzeichen – schon waren alle Zutaten zum Hype beisammen.