Nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel hat sich der Stuttgarter Rat der Religionen schützend vor die jüdische Gemeinde gestellt.

Stadtleben/Stadtkultur: Jan Sellner (jse)

Mit Stellungnahmen zu internationalen Konflikten ist der 2015 in Stuttgart gegründete Rat der Religionen üblicherweise zurückhaltend. Seinen Zweck sieht er darin, „ Kontakt, Verständnis und Dialog der Religionen in Stuttgart untereinander und mit der Stadtgesellschaft zu fördern und zu pflegen sowie gemeinsam interessierende Themen zu beraten und Positionen dazu abzustimmen.“

 

Der Terrorangriff auf Israel durch die Hamas hat den aus 21 Religionsgemeinschaften bestehenden Rat nun allerdings zu einer Stellungnahme veranlasst, die über den lokalen Fokus hinausreicht, ihn zugleich aber auch betont. In dem am Mittwoch veröffentlichten und von der Koordinatorin Susanne Jakubowski gezeichneten Papier heißt es: „Stuttgart ist erschüttert über die Gewalttaten, die in Israel geschehen. Angesichts der entsetzlichen Bilder ruft der Rat der Religionen den Mitgliedern der jüdischen Gemeinde unserer Stadt zu: Wir stehen an eurer Seite gegen alle Provokationen sowie gegen alle Angriffe und Anschläge auf jüdisches Leben. Denn der Schutz jüdischen Lebens ist ein unverzichtbarer Teil unserer freien, demokratischen Gesellschaft.“

Weiter heißt es darin in allgemeiner Form: „Der Rat der Religionen Stuttgart setzt sich für ein friedliches Miteinander der Religionsgemeinschaften ein. Wir möchten mit unserem Wirken und in gegenseitigem Respekt ein Zeichen setzen für ein friedliches Zusammenleben über die Grenzen von Ländern und Religionsgemeinschaften hinweg.“