Ein 19-Jähriger aus Waiblingen muss für zwei Jahre und fünf Monate ins Gefängnis. Er hatte andere Jugendliche mehrmals ohne Anlass angepöbelt, geschlagen und bedroht.

Waiblingen - Er ist auf dem besten Wege, eine richtig kriminelle Karriere einzuschlagen“ – mit diesen Worten hat der Richter Martin Luippold das Urteil des Jugendschöffengerichts gegen einen 19-jährigen Waiblinger begründet. Der junge Mann wurde unter anderem wegen mehrfacher Körperverletzung, Beleidigung und schwerer räuberischer Erpressung zu einer Jugendstrafe von zwei Jahren und fünf Monaten verurteilt. Darin enthalten ist eine zehnmonatige Bewährungsstrafe aus einem früheren Verfahren.

 

Die Staatsanwaltschaft warf dem 19-Jährigen vor, er habe im Frühjahr und Sommer mehrfach andere Jugendliche angepöbelt und attackiert, sie mit Faustschlägen und Tritten traktiert sowie in einem Fall mit einem faustgroßen Stein und einem abgebrochenen Flaschenhals bedroht. „Das stimmt alles nicht, und eine Chance habe ich sowieso nicht“, sagte der Angeklagte, der zunächst keine Angaben zu seinen Taten oder seiner Person machen wollte, sich dann aber auf die dringende Empfehlung seines Anwalts hin doch zu einem teilweisen Geständnis durchrang.

Gedächtnislücken wegen Drogen

An vieles könne er sich nicht mehr erinnern, weil er oft unter Drogen gestanden habe. „Ich weiß nicht mehr, was ich mache, wenn ich Alkohol trinke“, gab der 19-Jährige zu. Dieses Wissen hatte ihn allerdings nicht vom Alkoholkonsum abgehalten. Im Mai zum Beispiel hatte er in Hohenacker eine 18-jährige Bekannte und deren zwei Jahre ältere Freundin auf dem Weg zum Bahnhof angesprochen und war mit ihnen zu einem nahe gelegenen Spielplatz gegangen, wo seine Clique wartete. Als die 20-Jährige einem seiner Kumpels zu verstehen gab, dass sie kein Interesse an ihm habe, ging der Angeklagte stellvertretend auf die junge Frau los, schlug ihr ins Gesicht und trat auf sie ein, als sie am Boden lag. Auch ihre Freundin verprügelte er.