Pendler müssen sich seit diesem Mittwoch auf lange Fahrzeiten und Ausfälle einstellen. Der Streik der Lokführergesellschaft geht noch bis Freitag. Welche Linien im Rems-Murr-Kreis betroffen sind und welche nicht.

Rems-Murr: Eva Schäfer (esc)

Eine Pendlerin aus Weiler/Rems, die täglich nach Rommelshausen zur Arbeit muss, hat für sich rechtzeitig eine Lösung während des Streiks der Lokführergewerkschaft GDL gefunden: Sie nimmt sich frei und baut Überstunden ab. Ab Mittwochfrüh um 2 Uhr will die Gewerkschaft den Personenverkehr der Deutschen Bahn weitgehend lahmlegen. Der Ausstand soll laut GDL voraussichtlich bis Freitagabend um 18 Uhr dauern. Die Pendlerin hat in der VVS-App am Mittwoch nach Alternativen geschaut. Sie müsste in den Bus von Weiler/Rems nach Schorndorf steigen, dort am Bahnhof den Mex 13 bis Waiblingen nehmen und dann mit zwei verschiedenen Bussen über den Danziger Platz in Waiblingen nach Rommelshausen zum Bahnhof kommen. Fahrtzeit: zwischen mehr als einer Stunde oder fast zweieinhalb Stunden einfach – je nach Verbindung. „Und ich müsste ja auch abends den gleichen Weg zurück, das war mir einfach zu viel, und man weiß ja nicht, ob alles klappt“, sagt die Schorndorferin.

 

Wer kann, macht Homeoffice

Es ist derzeit schwierig für Pendler, daher haben sich viele schon andere Lösungen gesucht. Wer kann, macht Homeoffice, steigt aufs Auto um, bildet Fahrgemeinschaften. Wer den ÖPNV während des Streiks nutzen muss, kann voraussichtlich einzelne Züge von Go-Ahead nutzen. Go-Ahead wird nicht bestreikt. „Es gilt weiterhin unsere Newsmeldung vom 4. Januar“, teilt eine Sprecherin von Go-Ahead Baden-Württemberg GmbH auf Anfrage mit. „Wir versuchen, wo es möglich ist, größere Fahrzeugkapazitäten einzusetzen“, heißt es. Angesichts der Nachfrage sollen mehr Waggons an die Züge gehängt werden.

Go-Ahead, das unter anderem die Linie Mex 13 Crailsheim-Aalen-Schorndorf-Stuttgart bedient, ist demnach von dem GDL-Streik bei anderen Eisenbahnunternehmen nicht direkt betroffen. „Es kann dennoch zu einzelnen Zugausfällen und Verspätungen kommen. Wenn etwa Infrastruktureinrichtungen der DB Netz bestreikt werden sollten, oder wenn Lokführer auf ihrem Weg zum Dienst infolge bestreikter Verbindungen nicht rechtzeitig an ihrem Einsatzort ankämen.“ Es wird von Go-Ahead empfohlen, sich direkt vor Fahrtantritt online zu informieren. Sofern es neuere Informationen gebe, seien diese auf der Website zu finden auf www.go-ahead-bw.de/unterwegs-mit-go-ahead/fahrplanabweichungen.

Stadtbahnen und Busse fahren

Die Stadtbahnen und Busse in der Landeshauptstadt und in den Landkreisen, Busse des Ersatzverkehrs und die Regionalzüge der SWEG Bahn Stuttgart, Go-Ahead und WEG fahren laut VVS trotz Streiks. Nicht betroffen vom Bahnstreik ist auch die Wieslauftalbahn, die zwischen Schorndorf und Rudersberg-Oberndorf pendelt.

Infos auch unter www.vvs.de/gdl-streik und www.bahn.de.