Der grüne Landesfinanzminister Danyal Bayaz reagiert auf ein Interview von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD). Beide Politiker setzen sich dafür ein, dass mehr Deutsche länger arbeiten.

Baden-Württemberg: Erdem Gökalp (erg)

Der baden-württembergische Finanzminister Danyal Bayaz (Grüne) hat sich auf dem Kurznachrichtendienst Twitter zur Rente mit 63 geäußert. In einem Beitrag bezeichnet er sie als „schweren Fehler“. Der Renteneintritt mit 63 Jahren stehe „sowohl der Generationengerechtigkeit wie dem Fachkräftemangel entgegen“.

 

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte zuletzt die Renten-Debatte angeheizt, weil er sich in einem Interview, das er der Funke Mediengruppe und der französischen Zeitung „Ouest-France“ gegeben hatte, ebenfalls dafür eingesetzt hatte, dass weniger Menschen vor Erreichen der Regelaltersgrenze in Rente gehen. Bayaz pflichtet Scholz in seinem Beitrag bei.

Bayaz schreibt weiter, es sei gut, wenn der Bundeskanzler den Trend zur Frührente korrigieren wolle. „Alles andere wäre angesichts der Demografie auch nicht zu verantworten“, so der Landesfinanzminister.

Das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB) hatte am Samstag Zahlen vorgelegt, wonach die Menschen in Deutschland immer häufiger früh in Rente gingen. Laut den Zahlen des BiB sei trotz Finanzlücken und Fachkräftemangels der Anstieg der Erwerbsbeteiligung bei älteren Beschäftigten in den letzten fünf Jahren weitestgehend zum Stillstand gekommen.

Ampel plant keine Anhebung des Renteneintrittsalters

Scholz sagte in seinem Interview daher, dass es gelte, den Anteil derer zu steigern, die wirklich bis zum Renteneintrittsalter arbeiten könnten. Das falle jedoch vielen Menschen schwer. Der Kanzler fordert zudem einen Ausbau von Ganztagesangeboten für Kinder, um den Anteil von Frauen am Arbeitsmarkt zu steigern. Die Ampelparteien haben in ihrem Koalitionsvertrag vereinbart, dass es keine Anhebung des gesetzlichen Renteneintrittsalters von derzeit 67 Jahren geben soll.