Im Ort gibt es nicht genügend Stellflächen. Oder doch? Eine Studie liefert überraschende Ergebnisse.

Ditzingen - Der CDU-Fraktionschef Rolf Feil konnte es fast nicht glauben, so war seine Überraschung über das, was er im Ausschuss für Technik und Umwelt gehört hatte „Parkplätze sind da. Warum sollen wir dann Parkraum schaffen, wenn genug da ist?“, fragte er. Auch der FDP-Rat Horst Ludewig sprach in einer ersten Reaktion von einem „überraschenden Ergebnis“. Bisher waren die Räte davon ausgegangen, mehr Fläche für den ruhenden Verkehr ausweisen zu müssen.

 

Malte Nowak vom Stuttgarter Verkehrsbüro Brenner Plan hatte den Räten diese Woche das Ergebnis einer Untersuchung vorgelegt. Für die Erstellung eines Park-raumskonzepts hatte die Stadt eine Bestandsaufnahme machen und untersuchen lassen, wann welche öffentlichen Parkplätze in der Stadt in welchem Maße ausgelastet sind. Das Ergebnis: „Die Schaffung von weiteren Parkmöglichkeiten in der Kernstadt ist nicht notwendig“, sagt Nowak.

Dynamisches Parkleitsystem gefordert

Die Untersuchung der Ist-Situationin der Kernstadt, im Schulzentrum und in Wohngebieten ist die Basis für ein Parkraumkonzept. Bei der Enthaltung von Gerhard Siegle (CDU) beauftragte der Ausschuss für Technik und Umwelt die Verwaltung letztlich, Angebote für ein dynamisches Parkleitsystem einzuholen.

Dieses System weist auf freie Stellplätze hin. Geplant ist, auf die größeren Parkplätze etwa in der Rathaustiefgarage, Hinter dem Schloss an der Stadthalle hinzuweisen. So soll der Parksuchverkehr eingedämmt werden. Denn derzeit, so die Verwaltung, versuchten die Autofahrer im Zentrum, also in der Marktstraße, einen Platz zu finden. Dadurch entstünde ein hoher Parkdruck, obwohl es noch freie Plätze in der nahen Umgebung gebe.

In der Marktstraße gibt es 27 Plätze, auf rund der Hälfte davon können die Autos maximal eine halbe Stunde stehen. Um die Parkplatzsuche außerdem einzudämmen, raten die Planer dazu, die kleineren Stellflächen für Dauerparker nutzbar zu machen. Durch die Veränderung der beschränkten Parkdauer würden Autofahrer nicht mehr dazu animiert, nach einem freien Platz zu suchen, sondern steuerten vielmehr gleich einen großen Parkplatz an. Das allein wird das Parkproblem in der Stadt freilich nicht lösen. Ein Lösungsansatz könnte laut Doris Renninger (Grüne) der Einsatz von Shuttlebussen sein . Diese werden beim Lebenslauf eingesetzt. Geparkt wird dann im Gewerbegebiet.

Parkdeck am Bahnhof nur wenig ausgelastet

Die Planer hatten die Situation außerdem auf den Park and Ride-Flächen untersucht. Für ein Problem in diesem Bereich hatten sie allerdings keine Lösung: Das Park and Ride-Parkdeck am Bahnhof ist derzeit nur minimal ausgelastet. Dabei gibt es dort mehr als 100 Stellplätze, die die Stadt subventioniert. Die Verwaltung setzt darauf, dass sich die Auslastung ändert, wenn der nächste Bauabschnitt am Bahnhof umgesetzt wird. Dann, so die Verwaltung, fielen die ebenerdigen Park and Ride-Plätze am Bahnhof weg.