Der Obst- und Gartenbauverein Rutesheim zeigt in einem Kurs mit Gärtnermeister Maurus Senn, wie Feigenbäume auch hierzulande gedeihen.

Mit zunehmender Klimaerwärmung verändern sich hierzulande auch die Wachstumsbedingungen der herkömmlichen Kulturpflanzen. Wälder haben erhebliche Probleme – jahrtausendealte und bisher robuste Bäume verkümmern und verdursten. Auch an den Obstsorten geht dieser Wandel nicht vorbei. Vorsorgliche Gärtnerinnen und Gärtner schauen sich deshalb nach Gehölzen und Obstsorten um, die den künftigen Klimabedingungen besser gerecht werden können. Dazu zählen die Feigen, die bisher nur in günstigen Weinbaugebieten ansässig waren.

 

Winterharte Sorten

„Eigentlich sind Feigen ein mediterranes Gewächs und in unseren Gärten noch selten zu finden“, weiß der Gärtnermeister Maurus Senn. Der ist zwar in Vaihingen an der Enz zu Hause, aber seit vielen Jahren Mitglied des Obst- und Gartenbauvereins Rutesheim (OGV) – auch weil er lange Zeit den ehemaligen Raiffeisenmarkt im Ort betreut hat. „Feigen gedeihen in der Gegend recht gut und könnten zum Naschobst für Jung und Alt werden. Zudem können sie in Küche und Backstube sehr vielfältig verwendet werden.“ Weil es auch im Großraum Leonberg ideales Klima für Feigen gibt, veranstaltet der OGV Rutesheim mit Gärtnermeister Maurus Senn dazu einen Fachkurs, der am Samstag, 25. März, im Veranstaltungsraum von Hagebaumarkt Bolay in der Dieselstraße 11 stattfindet. Beginn ist 10 Uhr. Hier wird praktisch gezeigt, wie Feigen aus Steckhölzern bewurzelt und zu einem Strauch herangezogen werden.

„Die Hölzer stammen von hiesigen Feigensträuchern und aus der Pfalz, es sind bewährte Sorten und sie gedeihen auch bei uns“, erläutert Maurus Senn. Jeder Teilnehmende kann nach dem Erlernten seine eigene Feigenpflanze mit nach Hause nehmen und im nächsten Jahr mit seinen Kenntnissen weitere eigene Pflanzen vermehren. Es gibt auch die Möglichkeit vor Ort größere Pflanzen in verschiedenen Sorten zu erwerben. „Feigen sind pflegeleicht, brauchen keine komplizierten Schnittmaßnahmen und kommen größtenteils ohne Pflanzenschutz aus“, sagt Maurus Senn. Da sie ein geringes Wurzelsystem hätten, würden sie auch in Kübeln gedeihen und Balkone und Terrassen zieren.

„Feigen sind bei uns winterhart – vorausgesetzt, es ist die richtige Sorte“, weiß der Fachmann und will diese in dem Kurs vorstellen. „Vielleicht stehen bald in Rutesheim und Umgebung 1000 Feigenbäume in Gärten und auf Terrassen und vielleicht gibt es dann auch mal ein Feigenfest“, gerät der Gärtnermeister ins Schwärmen.

Die Teilnehmerzahl für die Veranstaltung ist begrenzt. Die Gebühr beträgt drei Euro für Vereinsmitglieder und fünf Euro für Nichtmitglieder.

Weil Vorträge von Senn schnell ausgebucht sind, ist eine Anmeldung notwendig: ogv-rutesheim-workshop@web.de.