Nun gibt es auch ein offizielles Foto, das die deutsche Abhängigkeit von russischem Gas illustriert, meint Christopher Ziedler.

Einer gewissen Skurrilität entbehrt es nicht, wenn ein Bundeskanzler eine Gasturbine besucht. Olaf Scholz hat sich am Mittwoch in einer Siemens-Werkhalle Ruhrgebiet vor ihr fotografieren lassen. Der Spontantermin diente vor allem dazu, die russische Behauptung zu widerlegen, wonach nur wegen technischer Probleme kaum noch Gas nach Deutschland gepumpt werde. Ganz in diesem Sinne hat Scholz‘ Vorvorgänger, der Kreml-Lobbyist Gerhard Schröder, gerade das deutsche Unternehmen für die Gasflaute verantwortlich gemacht. Der aktuelle Kanzler verkündet auch deshalb fast feierlich, dass die Turbine jederzeit einsatzbereit sei – was Moskau ja aber offensichtlich nicht wolle, weil es die Nicht-Lieferung als politische Waffe einsetze, „Putins Bluff“ mithin enttarnt sei.