Deutsch-französische Harmonie war früher. Nun herrscht viel Dissens zwischen Kanzler Olaf Scholz und seinem Kollegen Emmanuel Macron. Das kann sich Europa nicht leisten, meint StZ-Autor Armin Käfer.

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Armin Käfer (kä)

Das Problem lässt sich mit vielerlei Bildern umschreiben: Die Achse Berlin–Paris, Antriebswelle für eine europäische Verständigung, läuft nicht mehr rund. Das Tandem der beiden Führungsmächte in der Europäischen Union strampelt nicht im gleichen Takt. Der deutsch-französische Motor stottert – da ist zu viel Sand im Getriebe. Das war zuletzt beim EU-Gipfel in der vergangenen Woche spür- und hörbar. In Berlin werden die Unstimmigkeiten lautstark beschwiegen, in Paris wird über die Notwendigkeit einer „strategischen Neudefinition“ dieser besonderen Beziehungen schon laut nachgedacht.