Kornwestheim Bei der Begabtenmatinee der Musikschule gibt es Darbietungen auf hohem Niveau. Von Roland Bernhardt

Kornwestheim Bei der Begabtenmatinee der Musikschule gibt es Darbietungen auf hohem Niveau. Von Roland Bernhardt

Musik von Antonio Vivaldi über Wolfgang Amadeus Mozart bis hin zu Komponisten der Gegenwart haben Schüler der Städtischen Musikschule bei der Begabtenmatinee geboten. Bei dieser Matinee wirken traditionell besonders talentierte und fleißige Schülerinnen und Schüler mit, die von der Stadt mit Zusatzunterricht gefördert werden.

 

Ensemblespiel auf hohem technischem Niveau zeigte das Fitzquartett mit Bass-, Tenor-, Alt- und Sopranflöte. Es spielten Luca Simmendinger, Steffen Heinle und Maren Reutter unter der Leitung von Wiltrud Trumpp, die den Part einer erkrankten Schülerin übernahm. Bei "The Whistling Flautist" von Jens Barabasch ergab sich ein Netzwerk der Stimmen, die Rhythmik war anspruchsvoll. Der Song der Comedian Harmonists "Ich hab" für dich "nen Blumentopf bestellt" wurde in Variationen gespielt.

Annika Theophil (Klavierklasse Wanda Klein) und Laura Theophil (Querflöten-Klasse Viola Ilg) spielten von Albert Roussel aus Joueurs de flute Op. 27 wehmütige Töne, wobei die Querflöte in der Höhe frei ansetzte. Im Scherzo spielten Klavier und Flöte frei, fast gegeneinander wie im stampfenden Rhythmus.

Die junge Wendy Yi (Geigenklasse Olcay Alatay) trug einen Satz von Antonio Vivaldis Violinkonzert in g-moll vor, am Klavier begleitet von Nigyar Sultanova. Mit Tonartwechseln und Kadenzen spielte sie sich warm, bewältigte große Tonsprünge und bewies ihr gutes Gehör.

Julian Sailer (Hornklasse Odette Bunse) und Galina Mosebach (Klavierklasse Wanda Klein) spielten von Franz Joseph Strauss das Nocturno Op.7. Das Werk erfordert vom Bläser gute Atemführung in langen Phrasen, worauf das Klavier deutliche Akzente setzen soll. Julian Sailer bestach durch seinen noblen Ton in den ruhigen Passagen ebenso wie durch robustere Klänge. Das Stück endet mit einer spannenden Echowirkung der Instrumente.

Lebhaftes Parallelspiel prägte auch die Darbietung von Fabian Schaible und Theresa Kalmer, beide aus der Klarinettenklasse von Andreas Kölle, die als Duo aus den Kegelduetten von Wolfgang Amadeus Mozart spielten. Ein Höhepunkt der Matinee war das Klaviervorspiel von Michael Imiolczyk (Klasse Nigyar Sultanova) mit Ludwig van Beethovens Sonate f-moll IV. Auf den Allegro-Satz, in dem mit der rechten Hand die Melodie in das Bassgewebe eingearbeitet wird, folgte der klangschöne ruhige Teil, dem sich wiederum ein drängendes Thema anschließt.

Mit dunklen Akkorden begann das Nocturne c-Moll von Frédéric Chopin. Weiche Anklänge, Tonartwechsel wie von Glocken, Wechsel in Dur werden gefolgt von energischen Akkordgewittern, die sich liedhaft aufzulösen scheinen in ruhigen Schlussakkorden.

Info Eine weitere Begabtenmatinee findet am Mittwoch, 21. April, 18 Uhr im großen Saal der städtischen Musikschule an der Stuttgarter Straße statt. Der Eintritt ist frei.