StZ-Redakteure engagieren sich für die Medienbildung von Schülern – und erklären, was seriöse Nachrichten sind.
Stuttgart - Noch vor der Ausbreitung von Corona über die ganze Welt warnte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) vor einer seuchenartigen Verbreitung von Falschnachrichten, einer „Infodemie“. Falschmeldungen verbreiteten sich schneller als das Virus und seien genauso gefährlich, sagte im Februar 2020 der WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus. Mit der Einschätzung liegt er nicht falsch.
Nur einfache Digitalkenntnisse
Gerade jüngeren Mediennutzern fehlen oft die Kenntnisse und Fähigkeiten, zu unterscheiden, was Qualitätsjournalismus von Halbwahrheiten oder Falschmeldungen, Fake News, unterscheidet. Laut der internationalen Vergleichsstudie ICLIS (International Computer an Information Literacy Study) von 2019 schneiden deutsche Schüler maximal mittelmäßig ab. Nur ein geringer Anteil der Jugendlichen erreicht die Leistungsspitze. Ein Drittel verfügt lediglich über ganz einfache Kenntnisse. Diese Schüler könnten, so befürchten Experten, gesellschaftlich leicht Opfer von Desinformation und Stimmenfang werden.
Dialog über Fake-News
Daher veranstalten Stuttgarter Zeitung, Stuttgarter Nachrichten und Antenne 1 gemeinsam mit der Landeszentrale für politische Bildung (LpB) und weiteren Projektpartnern die Schülermedientage 2021 in der Region Stuttgart. Im vergangenen Jahr coronabedingt noch ausgefallen, bieten Medienprofis vom 3. Mai, dem internationalen Tag der Pressefreiheit, bis zum 7. Mai in digitalen Workshops Schulklassen Einblicke in ihre Arbeit und möchten mit den jungen Leuten ins Gespräch über Fake-News kommen: Warum verbreiten sie sich so leicht? Wie kann man sie erkennen, und was lässt sich dagegen unternehmen?
Wichtig für Demokratie
Mit der Landeszentrale für politische Bildung haben StN und StZ eine starke Partnerin an ihrer Seite, die in Sachen Demokratiebildung und Didaktik über viel Erfahrung verfügt. Thomas Franke, Leiter der neuen LpB-Außenstelle Ludwigsburg, sagt: „Die Informationsflut heutzutage ist riesig, die Schülerinnen und Schüler sind alle in den sozialen Medien unterwegs und werden mit vielen Fake News konfrontiert. Bei den Schülermedientagen werden sie für das Thema sensibilisiert und erfahren, was Qualitätsjournalismus ist.“ Ziel sei es, das Bewusstsein der Schüler beim Medienkonsum zu schärfen, um ihre Medien- und Kommunikationskompetenz zu fördern.