Sich einmal fühlen wie ein echter Popstar – das Schulband-Festival des Schulamts Backnang macht es möglich. Unterstützt mit professioneller Technik, zeigen die jungen Musiker coole Coverversionen – und sogar eigene Stücke.

Rems-Murr: Phillip Weingand (wei)

Waiblingen - Ein Meer aus Kunstnebel wabert um die Musiker auf der Bühne, zuckende Spotlights durchschneiden die Dunkelheit und tauchen die Bands in gleißendes Licht. Unten johlt das Publikum nach einer Zugabe. Sich einmal wie ein echter Popstar fühlen – dieser Traum ist am Mittwoch für vier junge Bands in Erfüllung gegangen: Beim Schulband-Festival des Rems-Murr-Kreises konnten sie zeigen, was sie draufhaben.

 

Dass selbst in den jüngsten der Musiker jede Menge kreativer Energie schlummert, beweist der Auftritt der Rookies: Die Fünft- und Sechstklässler der Friedensschule Waiblingen-Neustadt spielen bei ihrem Auftritt sogar zwei selbst geschriebene Songs. Der Text eines der Songs stammt aus der Feder von Victoria Schönerstedt aus der 6a: „Ich habe es über meine beste Freundin geschrieben – ich kenne sie seit dem Kindergarten“, verrät sie.

Ein echter Profimusiker coacht die Schülerbands an der Friedensschule

An der Friedensschule gibt es insgesamt drei Schulbands. Musiklehrer Jochen Binder betreut die Rookies. „Die Schule sollte dabei helfen, dass jeder Schüler sein Ding finden kann. Für manche ist das ein Sport oder die Garten-AG – und für andere eben die Musik“, sagt Binder. Und damit jede Band aus ungefähr Gleichaltrigen besteht und mit der Zeit zusammenwachsen und musikalisch reifen kann, gibt es an der Friedensschule eben drei davon.

Seit kurzem holt sich die Gemeinschaftsschule sogar prominente Hilfe: Im Publikum steht John Noville und feuert die Bands an. Der Waiblinger Musiker, der im Jahr 1999 mit einer Reggae-Version von Volare ein Nummer-Eins-Hit in den österreichischen Charts gelandet hatte, hilft an der Friedensschule mit. „Ich zeige ihnen, wie sie sich auf der Bühne verhalten sollen, worauf man achten sollte, wenn man vor dem Publikum steht“, erklärt er. Sein Fazit zu den Auftritten der Jungmusiker: „Supergut!“ Später muss auch Noville selbst auf die Bühne kommen – und natürlich eine Kostprobe abgeben.

Dafür hat er auch etwas Zeit, denn die aktuelle Grippewelle hat die Zahl der Teilnehmer etwas dezimiert: Der Auftritt einer der Bands fällt komplett aus. Der Drummer der Allstars-Schulband der Albertville-Realschule („Beim Namen üben wir noch“) kommt trotz Fieber auf die Bühne, rettet so den Auftritt und wird als Held begrüßt.

Das Schulband-Festival des Rems-Murr-Kreises gibt es seit dem Jahr 2014. Der Veranstalter ist das Schulamt Backnang. Eine Kür des Siegers oder Preise gibt es nicht. „Es geht vor allem darum, den Bands eine Plattform zu bieten“, erklärt der Schulamtsdirektor Roland Jeck, der das Festival moderiert. „So etwas ist gut fürs Selbstbewusstsein – auch bei Kindern, die in anderen Fächern nicht die Möglichkeiten haben, sich kreativ auszuleben.“

Im nächsten oder übernächsten Jahr findet das Schulband-Festivak wieder statt

Auch der Schulamtsdirektor hat früher in einer Schülerband gespielt. „Aber ihr seid wirklich besser als wir früher“, meint er zu den Bands. Und das liege nicht nur an der Anlage. Die technische Ausstattung des Kulturhauses Schwanen hilft dennoch dabei, Gänsehaut-Atmosphäre zu schaffen. Einmal Rockstar sein – so schwer ist das also gar nicht, ein gewisses Talent vorausgesetzt. Roland Jeck ist zuversichtlich, dass die Schulbands im nächsten oder übernächsten Jahr wieder im Schwanen auftreten werden.

Schulband-Festival: Am Donnerstag, 1. März, geht das Festival von 10.30 bis 13 Uhr im Waiblinger Kulturhaus Schwanen weiter.