Die Schultoiletten im Nordbau des Hegel-Gymnasiums sollen so schnell wie möglich modernisiert werden. Im November befasst sich der Bezirksbeirat in einer Sondersitzung mit dem Schulcampus. Die Elternbeiräte kündigen weitere Aktionen an.
Vaihingen - Der Planungsbeginn für die WC-Sanierung im Nordbau erfolgt in 2018. Die Bauarbeiten folgen dann zeitlich in Abstimmung mit der Schulleitung, die Umsetzung in 2018 wurde zugesagt.“ So steht es in einer Antwort des Oberbürgermeisteramts vom 3. September auf einen Antrag der CDU-Gemeinderatsfraktion zum Hegel-Gymnasium. Nun ist Ende Oktober, und die Sanitäranlagen für die Lehrer sind noch immer im alten Zustand. „Die Sanierung der Toiletten soll so schnell wie möglich umgesetzt werden“, teilt Ann-Kathrin Gehrung von der städtischen Pressestelle mit.
Im November sei ein Vororttermin mit dem Architekten zur Bestandsaufnahme geplant. „Danach steht fest, welche konkreten Arbeiten notwendig sind, wie diese finanziert werden können oder ob möglicherweise eine Ausschreibung der Arbeiten erforderlich ist“, sagt Gehrung. Ob das tatsächlich noch 2018 erfolgen wird, dazu gibt die Pressestelle keine Informationen. „Ich halte es für möglich“, sagt Frank Bäuerle, der Rektor des Hegels. Der Aufwand sei überschaubar. „Es handelt sich lediglich um eine Herren- und eine Damentoilette für die Lehrer. Die sind zwar noch im Originalzustand, aber das ist nicht unser dringlichstes Problem.“ An manchen Stellen dringt Wasser in die Schulgebäude, die in den 60er Jahren erbaut wurden und großteils noch nie saniert wurden, es bildet sich Schimmel. Auch die Toiletten im Südbau sind eine Zumutung, finden Schüler, Lehrer und Eltern.
Schulsanierungen sind Sache der Stadt
Allerdings: Weitere Sanierungen, etwa der Fenster, der Fassade und des Dachs aber auch der Toiletten im Südbau sowie die Einrichtung einer Sprachalarmierungsanlage „stehen in Abhängigkeit zur Campusentwicklung“, heißt es in der Stellungnahme des Oberbürgermeisters. „Planungsbeginn für die Sanierung von Dach, Fenstern und Fassade am Nordbau ist Mitte November 2018. Danach steht auch fest, wann mit dem Bau begonnen werden kann“, ergänzt Ann-Kathrin Gehrung.
An der Robert-Koch-Realschule (RKR) nur wenige Meter weiter ist die Lage nicht besser. Auch dort warten die Schüler auf Sanierungen, zudem sind die Räume der steigenden Schülerzahl nicht gewachsen. Die RKR wünscht sich einen Neubau. „Ein ansprechender, moderner Unterricht, Räumlichkeiten, die Schüler motivieren und Spaß am Thema Bildung vermitteln, das gibt es an unseren Schulen nicht“, schreiben Gabriele Raff und Mareike Häfner, Elternbeiratsvorsitzende der RKR, in einem Brief an Ministerpräsident Winfried Kretschmann. An diesen hatten sich die Elternbeiräte gewandt, weil trotz aller Aktionen und Bitten die Stadtverwaltung bislang keine Tatsachen geschaffen habe. Allerdings: „Bei der Unterhaltung und Sanierung von Schulgebäuden handelt es sich um eine Angelegenheit der kommunalen Selbstverwaltung“, heißt es in einer Antwort des Staatsministeriums. Das Land stelle zwar finanzielle Mittel zur Sanierung bestehender Schulen zur Verfügung. Die Landesregierung könne aber keinen Einfluss auf die für die Unterhaltung zuständigen Organe der Stadt nehmen.
Maßnahmen wurden immer wieder aufgeschoben
Mit Verweis auf die Entwicklung des Schulcampus’, bei dem das Hegel, die Pestalozzischule, die Robert-Koch-Realschule und die Verbundschule Rohr enger zusammenrücken sollen, waren Sanierungen an den Schulen in den vergangenen Jahren immer wieder aufgeschoben worden. Doch beim Campus stocken die Planungen, ein Datum für die Umsetzung gibt es bislang nicht. Im Herbst will die Stadt das Konzept fortschreiben.
Am 13. November ist die Weiterentwicklung des Schulcampus’ Vaihingen Thema in einer Sondersitzung des Bezirksbeirats Vaihingen. Sie findet um 18 Uhr in den Räumen der Robert-Koch-Realschule statt. „Die Vorlage soll zuvor auch im Elternbeirat präsentiert und besprochen werden“, heißt es von der städtischen Pressestelle. Frank Bäuerle befürwortet dies. „Die Schulgemeinschaften und die Elternbeiräte haben an der Entwicklung der Campusidee mitgewirkt und sehen, wie die Umsetzung seit Jahren aufgeschoben wird. Das schafft Unmut“, so der Schulleiter. „Es ist eine gute Idee, noch einmal das Gespräch zu suchen.“
Elternbeirat plant Veranstaltung mit Unternehmern
Die Sondersitzung des Bezirksbeirats ist zudem dazu gedacht, die Lokalpolitik auf den neusten Stand zu bringen. In der Vergangenheit habe es Verwirrungen gegeben, sagt Bäuerle, etwa zum Stand des Konzepts. „Wir wollen in der Sondersitzung unser Raumkonzept, das wir seit drei Jahren fertig haben, erläutern und veranschaulichen, wie das Schulleben auf dem Campus aussehen könnte“, sagt der Rektor.
Mitte Oktober hatten die Schüler- und Elternvertretungen sowie die Schulleitungen des Hegels und der Robert-Koch-Realschule, die ebenfalls auf dringend notwendige Sanierungen und Erweiterungsbauten wartet, eine Unterschriftenliste bei Oberbürgermeister Fritz Kuhn persönlich abgegeben. Dem vorausgegangen waren diverse Aktionen, unter anderem eine Demonstration mit etwa 400 Teilnehmern durch Vaihingen im Juni. „Und wir sind weiterhin rührig“, kündigt Gabriele Raff an. So sei etwa eine Veranstaltung mit Entscheidern aus der Wirtschaft für Anfang des kommenden Jahres geplant. „Wir stoßen durchweg auf positive Resonanz mit unseren Aktionen“, sagt Raff.