Im Rahmen der Aktion „Sicherer Schulweg 2023“ besucht die Polizei mehr als 70 Grundschulen in der Landeshauptstadt. Der Auftakt fand in der Carl-Benz-Schule im Hallschlag statt.

„Bitte langsam!“ An Brücken und Geländern wird zurzeit wieder mit großen Bannern auf den bevorstehenden Schulanfang hingewiesen. Dabei hängen diese Informationen nicht unbedingt in Schulnähe, sondern an Hauptverkehrsachsen, um so mehr Aufmerksamkeit zu erzeugen. Auch an 67 Kreuzungen in Stuttgart will man mit Schildern an Ampeln, auf denen „Bei Rot stehen – Kindern Vorbild sein“ steht, Verkehrsteilnehmer entsprechend sensibilisieren. Denn von nächster Woche an werden rund 5000 Kinder in der Landeshauptstadt zum ersten Mal den Ranzen packen und sich zur Schule aufmachen.

 

Rund 70 Erstklässler durften schon in der letzten Ferienwoche in der Carl-Benz-Schule im Cannstatter Stadtteil Hallschlag anrücken. Sie waren am Donnerstag zur Auftaktveranstaltung der Aktion „Sicherer Schulweg 2023“ eingeladen. Das Polizeipräsidium Stuttgart, die Stadt und der ADAC präsentierten einen Mitmachparcours, um die Kinder spielerisch auf den Straßenverkehr vorzubereiten. Ganz so umfangreich ist das Programm bei den Folgeterminen zwar nicht, dennoch ist der Aufwand beachtlich. „Wir besuchen alle Grundschulen in Stuttgart, mehr als 70 Einrichtungen“, sagt Thomas Schneider, der Leiter der Verkehrsprävention der Stuttgarter Polizei. „Bis Weihnachten sollten wir durch sein, dann gehen wir noch in Kindergärten.“

29 Schulwegunfälle im vergangenen Jahr

Dass sich die Arbeit auszahlt, zeigt der Blick in die Statistik. 2022 wurden in Stuttgart insgesamt 29 Schulwegunfälle registriert – nur sieben der darin verwickelten Kinder waren im Alter zwischen sechs und neun Jahren. „Das ist im Verhältnis zur Gesamtschülerzahl sehr wenig, aber dennoch ist jeder Unfall einer zu viel“, sagt Claudia Rexer, die Schulwegbeauftragte der Stadt Stuttgart. Dementsprechend sei das Training sehr wichtig, um die Gefahren zu kennen. „Wichtig ist, dass Kinder lernen, die Straße selbstständig auch ohne Zebrastreifen zu überqueren.“ Er sei kein Allheilmittel, man dürfe sich dort nicht in falscher Sicherheit wiegen.

Ein Baustein der Aktion „Sicherer Schulweg“, die es seit den 1980er-Jahren gibt, sind indes die Kontrollen der Polizei und der städtischen Verkehrsüberwachung in den nächsten Wochen. Durch unangepasste Geschwindigkeit sowie verbotswidriges Parken auf Geh- und Radwegen, an Kreuzungen, Bushaltestellen und Überwegen entstehen vermeidbare Gefahrenstellen. Stuttgarts Polizeivizepräsident Carsten Höfler appelliert in diesem Zusammenhang auch an Eltern, ihre Kinder nicht mit dem Auto zur Schule zu fahren. „Zumindest sollte man sie nicht direkt vor dem Eingang absetzen, sodass sie zumindest das letzte Stück zu Fuß gehen.“ Elterntaxis seien auch für die eigenen Kinder eine Gefahr.