250 Schwimmer nahmen am Wochenende beim Sprintercup der Wasserfreunde Leonberg teil. Der war nach einigen Jahren erstmals wieder zweitägig.

Erstmals nach der Coronapandemie stemmten die Wasserfreunde wieder eine zweitägige Veranstaltung – im vergangenen Jahr hatten sie sich noch auf einen Tag beschränkt. Insgesamt 250 Schwimmerinnen und Schwimmer aus 25 Vereinen in der Region haben bei der 26. Auflage des Leonberger Sprintercups an diesem Wochenende teilgenommen. Zusammen absolvierten sie 1727 Starts in den Einzelrennen sowie in den Staffeln. Bei diesem umfangreichen Programm folgte daher ein Wettbewerb nach dem anderen in den vier Disziplinen Rücken, Schmetterling, Brust und Freistil. Geschwommen wurden die kurzen Strecken 50 Meter, 100 Meter sowie 200 Meter. Erstmals konnten Teilnehmer und Zuschauer die Rennen live auf einer elektronischen Anzeigentafel verfolgen und bekamen zeitnah die exakten Zeiten geliefert.

 

Die eigenen Leistungen überprüfen

Der Sprintercup ist für die Schwimmer ein guter Ort, die eigene Leistung über die kurzen Strecken zu überprüfen. Und für die Ambitionierten unter ihnen war es die letzte Möglichkeit, die geforderten Pflichtzeiten für die anstehenden Baden-Württembergischen Meisterschaften in zwei Wochen am 14./15. Juli in Bad Cannstatt zu liefern. Etwa 49 aktive Schwimmer der Leonberger Wasserfreunde nahmen beim Heimwettkampf im Leobad teil. Jakob Ritschek, Pascal Arnold, Lukas Horn, Ramon Faria Haug, Danijela Jagic und Nathalie Rössler hatten sich schon im Vorfeld des Sprintercups für die Landesmeisterschaften qualifiziert. Am Samstag konnte dann auch noch Sophie Widmaier ein Ticket lösen.

Und schon in einer Woche sind in Heddesheim die Baden-Württembergischen und Süddeutschen Meisterschaften im Freiwasserschwimmen an. Hier werden Strecken von 1250 Meter bis 10000 Meter zurückgelegt – auch mit Leonberger Beteiligung. Auf die Langstrecken spezialisiert haben sich beispielsweise die Schwestern Ronja und Vera Luhmann. Als Trainingseinheit nahmen auch sie den Sprintercup mit.

Freundschaften sind etwas eingeschlafen

In der Vergangenheit hatten immer auch Wassersportler aus der Leonberger Partnerstadt Neukölln den Wettkampf für einen Besuch genutzt. „In diesem Jahr sind sie leider nicht dabei, die Freundschaft müssen wir nach Corona erst wieder beleben, sie ist zuletzt etwas eingeschlafen“, sagt Frank Ritschek, der Vorsitzende der Wasserfreunde.

Etwa 750 Mitglieder zählen die Wasserfreunde, davon sind rund 100 im Leistungssport aktiv. Doch die Wasserfreunde haben weit mehr zu bieten: Baby- und Kleinkinderschwimmen, Schwimmkurse für Kinder ab 4 Jahren und darauf aufbauend verschiedene Angebote im Breiten- und auch Leistungssport – eingeteilt in verschiedene Jahrgänge und Leistungsgruppen. Auch Reha-Sport und Aquafitness sind feste Bestandteile. „Die Coronabedingte Pause haben wir glücklicherweise ganz gut überstanden, wir sind mit einem blauen Augen davongekommen, allerdings brauchen wir mehr Ehrenamtliche, die sich engagieren“, sagt Frank Ritschek.

Momentan sind die Wasserfreunde im Bereich der Betreuer noch ganz gut versorgt. „Wir haben knapp 50 Trainer, das ist notwendig, weil jede Gruppe von zwei Personen betreut wird.“ Die Ausbildung zum Trainerassistent könne man bereits ab 16 Jahren absolvieren. „Und einige Betreuer oder Trainer bei uns schwimmen selbst noch aktiv“, freut sich der Vorsitzende über das Engagement der Mitglieder. Eine Fluktuation auf Grund von Ausbildung oder Studium müsse allerdings auch stets berücksichtigt werden.

100 Kinder stehen auf der Warteliste

In einem Bereich wirkt Corona bei den Wasserfreunden allerdings immer noch nach. „Wir haben eine Warteliste von über 100 Kindern, die einen Schwimmkurs bei uns machen wollen. Und die Liste ist bei der DLRG, die ebenfalls Kurse anbietet, genauso lang“, sagt Frank Ritschek, der gute Kontakte zu der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft pflegt. „Wir haben schon die Kursanzahl erhöht, doch leider ist auch unsere Wasserfläche begrenzt.“ Die Angebote in den Sommerferien seien erfahrungsgemäß ruckzuck ausgebucht. „Durch die Pandemie haben wir momentan zwei Jahrgänge, die erst später oder auch gar nicht schwimmen lernen werden“, bedauert Ritschek.

Diejenigen, die bereits schwimmen gelernt haben, hatten am Wochenende die Möglichkeit, an ihrem ersten kindgerechten Wettbewerb teilzunehmen. Das Wichtigste dabei war die Medaille, die sie dann stolz um den Hals trugen.