Kim Herkle aus Oeffingen, Zweitbeste in Deutschland über 200 Meter Brust, bereitet sich trotz der Corona-Krise am Olympiastützpunkt in Heidelberg auf zukünftige Wettkämpfe vor.

Oeffingen - Seit dem vergangenen Wochenende herrscht Klarheit: Für die besten deutschen Schwimmerinnen und Schwimmer wird es im Jahr 2020 keine nationalen Meisterschaften mehr geben. Die bereits im Frühjahr geplanten und dann in der Corona-Krise auf den Herbst verschobenen Titelkämpfe werden auch vom 29. Oktober bis 1. November nicht stattfinden.

 

Die Trainer am Olympiastützpunkt in Heidelberg, entsenden keine Athlet(inn)en

„Aufgrund der steigenden Infektionszahlen und der damit verbundenen Unsicherheiten ist uns das Risiko zu groß“, sagte Thomas Kurschilgen, der Leistungssportdirektor des Deutschen Schwimm-Verbands (DSV). Die 17-jährige Oeffingerin Kim Herkle (SV Cannstatt), die in der Hauptstadt mehrere Endlaufchancen und auf ihrer Spezialstrecke, über 200 Meter Brust, die Aussicht auf eine Medaille gehabt hätte, wäre allerdings ohnehin nicht nach Berlin gereist.

Die Trainer am Olympiastützpunkt in Heidelberg, wo die Teilnehmerin der Jugend-Europameisterschaften 2019 seit rund einem Jahr lebt und trainiert, hatten aufgrund der Pandemie schon vor einigen Wochen beschlossen, keine Athlet(inn)en in die Bundeshauptstadt zu entsenden. „Unser Training war gar nicht darauf ausgerichtet, ich konnte mich schon länger darauf einstellen, diesen Höhepunkt in Berlin auszulassen“, sagt die Zwölfklässlerin, die stattdessen nächste Woche am Olympiastützpunkt in Heidelberg einen internen Wettkampf bestreiten wird.

Kim Herkle möchte zu den Europameisterschaften 2021

Ein sportlicher Höhepunkt soll für die Oeffingerin aber noch in diesem Jahr anstehen. Kim Herkle, die bis zum Abbruch der Wettkämpfe im März die zweitbeste Deutsche im Jahr 2020 über 200 Meter Brust war, will in der Woche vor Weihnachten mit dem Nationalteam beim ersten Olympia-Qualifikationswettkampf in Magdeburg an den Start gehen. Die Aussichten, eines der Tickets für die Olympischen Spiele 2021 in Japan/Tokio zu ergattern – ungewiss allerdings, ob sie im Juli und August tatsächlich ausgetragen werden können – , sind nicht gerade groß. Denn dazu müsste die derzeit etwas angeschlagene Schwimmerin (Bänderdehnung im rechten Fuß) ihre persönliche Bestzeit um knapp drei Sekunden steigern. „Ich schließe das nicht komplett aus. Aber mein eigentliches Ziel ist es, mich für die Europameisterschaften 2021 in Budapest zu empfehlen“, sagt Kim Herkle.