Die vergangene Woche war wieder einmal von starken Temperaturschwankungen geprägt. Daten unserer Klimazentrale zeigen, ob diese Unbeständigkeiten noch normal sind.

Seit Wochenbeginn scheint sich das Herbstwetter in Stuttgart auszubreiten. Während man am Wochenende bei 30 Grad noch heiße Tage genießen konnte, ist die Tageshöchsttemperatur in der Stuttgarter Innenstadt seitdem um fast zehn Grad gefallen. Das zeigen Messwerte der Wetterstation auf dem Schwabenzentrum.

 

Diese starken Temperaturschwankungen setzen den Trend des Sommers fort. Nicht selten schwankte die Temperatur in den vergangenen Wochen um mehr als zehn Grad innerhalb weniger Tage. Im Vergleich zu den Temperaturen, die zwischen 1961 und 1984 am damaligen Wetteramt an der Alexanderstraße in den meisten Jahren gemessen wurden, fallen diese Schwankungen deutlich auf: mal lag die Temperatur deutlich über dem historischen Normalbereich und mal deutlich darunter.

Dass die Temperaturen zu dieser Jahreszeit jedoch stark auseinanderklaffen können, zeigt ein Blick auf die Temperaturrekorde. Im Jahr 2003 wurde am 19. September eine Höchsttemperatur von 31,5 Grad gemessen. Zwei Jahre später wurde es am gleichen Datum mit 0 Grad in der Nacht dagegen schon frostig. Mitte September gilt als typische Übergangszeit. Grundsätzlich sind also sowohl hohe, spätsommerliche Temperaturen als auch Temperaturen um den Gefrierpunkt zu Beginn des Herbstes möglich.

Auch anhand der nächtlichen Tiefsttemperaturen zeigt sich, dass die vergangene Woche mit Ausnahme weniger Tage nicht im historischen Normalbereich lag. An fünf von sieben Tagen waren die Tiefsttemperaturen höher als in den Jahren von 1961 bis 1984, in denen der Klimawandel noch keinen so großen Einfluss auf das Wetter nahm.

An den übrigen zwei Tagen lagen die Tiefsttemperaturen sehr nah am Durchschnittswert der historischen Vergleichsjahre. Beständiger als die Temperaturen sind derzeit die Niederschlagsmengen. In den vergangenen 30 Tagen hat es verhältnismäßig wenig geregnet – zumindest im Vergleich zu den Jahren 1961 bis 1984.

Gemessen daran lag die bisherige Regenmenge am unteren Rand des historischen Normalbereichs. Die jüngeren Vergleichsjahre 1991 bis 2020 fielen dagegen um diese Jahreszeit bereits trockener aus – hier ordnet sich das aktuelle Jahr derzeit nahe dem Durchschnitt ein.

Klimazentrale Stuttgart

Dieser Artikel ist Teil des Wetter- und Klimamonitors von Stuttgarter Zeitung und Stuttgarter Nachrichten. Wir stellen für alle Orte in der Metropolregion Stuttgart Daten von amtlichen Wetterstationen zur Verfügung und vergleichen sie automatisiert mit Langzeitmessreihen: Ist das Wetter heute ungewöhnlich oder nicht?

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