Dass sich in die öffentliche Toilette am Parkrand Freier und Prostituierte zurückziehen oder Junkies, die sich einen Schuss setzen, während daneben Jugendliche Skateboard fahren, beängstigt nicht nur Eltern. Vielen Skatern gefällt der Park nicht, weil er zu abschüssig ist. Er wird nie wirklich angenommen.

 

Heute ist die Toilette verschwunden, Abfall und Glasscherben liegen immer noch herum, die Anlage ist oft verwaist. Die meisten Skater zieht es in den 2009 gebauten Skatepark am Pragfriedhof. Lange haben sie für den Bau gekämpft, eine Petition gestartet und demonstriert. Aus der Vergangenheit haben sie gelernt. Wenn es Probleme gibt, die Stadt Öffnungszeiten verkürzt oder die Technik streikt, protestieren sie, sammeln Unterschriften.

Und auch bei der Stadt dürfte angekommen sein, dass es sich bei Skateboardern nicht um Kinder handelt, die einen Bolzplatz brauchen. Plätze wie die „Gaskammer“ mögen Orte sein, an denen Legenden entstehen, aber Grundschüler, Jugendliche und 40-Jährige möchten ihren Sport weder in sozialen Brennpunkten ausüben noch ihre Gesundheit gefährden. Nach rund einer Dekade Diskussionen und Planungen ist mit dem „Skateplaza“ am Pragfriedhof etwas entstanden, das seinen Namen verdient. Das sehen auch die Nutzer so. Sie nennen die Anlage „Plaza“.