Das Sturmtief Zoltan hat in der Nacht zum Freitag auch in der Region gewütet: An der A 81 bei Ehningen hat er die Taube aus der riesigen Vogelnest-Skulptur geschubst.
Jetzt ist es wieder leer, das riesige Nest, das am Sculptoura-Pfad an der A81 bei Ehningen steht. Die Origami-Taube, die Künstler Mathias Schweikle Anfang Dezember in sein Nest gepflanzt hatte, hat das Sturmtief Zoltan nicht überstanden: Sie wurde in der Nacht auf Freitag vom Winde verweht – wortwörtlich.
„Es Zoltan eben nicht so sein“, schreibt das Landratsamt am Freitag auf seiner Facebook-Seite mit einem Augenzwinkern dazu. Offenbar hat Sturmtief Zoltan in der Nacht auf Freitag nicht nur Züge der Deutschen Bahn lahmgelegt und an vielen Stellen Verwüstung angerichtet. Auch auf Friedenstauben hatte der Sturm es abgesehen. „Über Nacht hat der Sturm ihre Seile beschädigt und sie aus dem Nest geweht“, so das Landratsamt. Deshalb bleibe das Vogelnest über die Weihnachtstage leer. Nach Weihnachten werde die Taube dann untersucht und geprüft, ob sie noch einmal in das Vogelnest einziehen kann. Falls nicht, werde die nächste Aktion erst in der Osterzeit stattfinden.
Der Künstler aus Pfalzgrafenweiler dekoriert das Nest immer wieder um, je nach Jahreszeit. Gebaut hat er es 2014 als Teil des Skulpturenrundwegs des Landkreises Böblingen. Die aus einem Wunschzettel gefaltete Taube sollte ein Symbol des mitmenschlichen Friedens sein, wie Mathias Schweikle beim Einsetzen der Taube erklärte. Wenn jeder sich so verhalten, dass es allen gut geht, bleiben keine Wünsche mehr übrig, so die Vision des Künstlers. Umso tragischer, dass der Sturm ihr kurz vor Weihnachten ein jähes Ende bereitet hat – zumindest symbolisch.
Übrigens ist es nicht das erste Mal, dass die Skulptur einem Sturm zum Opfer gefallen ist: Im Februar 2022 sollte sie saniert werden – doch bevor die Abbrucharbeiter anrücken konnten, fällte ein Sturm das Nest und ließ nur einen Haufen Stöcke zurück.
