Das Leben hat Frau T. gezeichnet: Heute nimmt sie keine Drogen mehr und unterstützt die Drogenhilfe mit mehreren Hilfsdiensten, zum Beispiel als Hundesitterin in der Substitutionspraxis.

Lokales: Sybille Neth (sne)

Stuttgart - Das Leben hat Frau T. gezeichnet – ihre Drogensucht schon als Jugendlich, die vielen Enttäuschungen durch andere Menschen, die Gewalt auf der Straße und die Beschaffungskriminalität. Mit elf hat die jetzt 40-jährige zum ersten Mal aus dem Medikamenten-Schränkchen ihrer schwerkranken Mutter Beruhigungsmittel genommen. „Ich fühlte mich schon als Kind immer so krank“, klagt sie. Ihre Lehrerin wusste damals um den Zustand des Kindes, aber sie erzählte es nicht der Mutter, darum hatte sie die Pädagogin gebeten. Schon während der Krankheit und dem frühen Tod der Mutter, wuchs das Mädchen bei der Oma auf.

 

Hundesitterin vor der Arztpraxis

Heute ist Frau T. in einem Substitutionsprogramm und lebt mit sozialpädagogischer Unterstützung einer Suchtberatungsstelle in einer kleinen Wohnung. Der sprichwörtlich beste Freund des Menschen, ist auch ihr wertvollster Begleiter: Ein Hund aus dem Tierschutz. Sie hat ein Händchen für Hunde: Sie mag die Tiere und diese respektieren sie sofort. Deshalb beaufsichtigt sie ehrenamtlich jeden Tag zwei Stunden vor der Substitutionspraxis Hunde, deren Besitzer dort beim Arzt ihre Medikamente erhalten. Danach geht sie zu ihrem zweiten Job, für den sie 1,50 Euro in der Stunde erhält: Sie sammelt an den einschlägigen Orten Spritzen auf und arbeitet im Drogencafé mit. Aus gesundheitlichen Gründen ist Frau T. für den ersten Arbeitsmarkt nicht mehr vermittelbar, freut sich aber sehr über den kleinen Zuverdienst von 22,50 Euro in der Woche.

OP wegen zwei Gehirnaneurysmen

Vor vier Jahren hatte sie einen schweren Unfall: Ihr wurde an der Stadtbahnhaltestelle schwindelig und sie stürzte auf die Gleise. Die Stadtbahn schleifte sie mehrere Meter mit, bevor die Notbremsung die Bahn zum Stehen brachte. Frau T. hatte sich dabei die Hüfte und mehrere Rippen gebrochen. So seltsam es erscheint, aber der Unfall hat ihr indirekt das Leben gerettet, denn während ihres Krankenhausaufenthalts nach dem Unfall wurden zwei Hirnaneurysmen bei ihr entdeckt. Sie mussten in einer Notoperation entfernt werden. Seither kann sie sich schlecht konzentrieren und hat häufig Gedächtnislücken. Dennoch meistert sie ihr Leben nach ihren Möglichkeiten.

Verbindung zur Welt

Zu ihrem Bruder, dem einzigen Familienangehörigen, den sie noch hat, hält sie Kontakt. Er lebt weit weg in einer anderen Stadt. Die Großmutter mit der sie sich gut verstand, ist kürzlich verstorben. Für Frau T. ist ihr Smartphone wichtig. „Das ist die Verbindung zur Welt“, sagt sie. Sie benötigt es unter anderem für die Absprachen mit der Gruppe, mit der sie zusammen die Spritzen einsammelt. Auch für die Kommunikation mit ihrer sozialpädagogischen Begleitung sind die sozialen Nachrichtendienste wichtig, weil sie so jederzeit jemanden erreichen kann. Das gibt ihr Sicherheit und für die Sozialpädagoginnen spielt diese Verbindung eine wesentliche Rolle in ihrem Betreuungskonzept. Seit kurzem funktioniert das Smartphone von Frau T. nicht mehr. Es muss rasch ersetzt werden, aber die 250 Euro dafür kann sie vom Arbeitslosengeld II nicht aufbringen.

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