Rund 1000 Zweitklässler aus 25 Stuttgarter Schulen sind zum Schulsportevent der Host City Stuttgart in die Hanns-Martin-Schleyer-Halle gekommen – 100 Tage vor dem Anpfiff zur UEFA EURO 2024.

Ein Gemüsesnack kann nicht schaden. Bevor es auf die Matten, über Hürden oder um Verkehrshütchen geht, nehmen Ayva, Emelie und Leonie noch schnell einen Bissen. Die drei Achtjährigen der Stuttgarter Marienschule freuen sich auf so manche Übung, sie haben zuvor geübt. „Das macht Spaß“, sagt Ayva und zeigt auf die Ameisenstation. Dort muss von einem orangefarbenen Kreuz zu einer Linie, etwa ein Meter entfernt, gesprungen werden. „Toll, dass meine Freundin dabei ist“, sagt Leonie. Und Emelie findet zusammen Sport machen überhaupt klasse. Dafür sind an diesem Morgen rund 1000 Zweitklässler aus 25 Stuttgarter Schulen in 77 Gruppen in die Hanns-Martin-Schleyer-Halle gekommen.

 

100 Tage vor dem Anpfiff zur UEFA EURO 2024 hat die Host City Stuttgart mit der Sportkreisjugend Stuttgart und dem Amt für Sport und Bewegung zu einem Aktionstag geladen. Erstmals findet das sogenannte Schulsportevent statt: Bei dem sportlichen, spielerischen Wettbewerb treten Schülerinnen und Schüler der zweiten Klasse aus Stuttgarter Grundschulen in Teams gegeneinander an.

Mit Spaß und Geschick geht es in den Wettkampf

„Eine tolle Idee“, meint Lisa Engelhard, Klassenlehrerin von Ayva, Emelie, Leonie und weiteren 22 Kindern. „Sport ist wichtig, kommt manchmal zu kurz. Auch der Teamgedanke wird gefördert.“ So sieht das auch Sabrina Steinbrück von der Sommerrainschule, deren Verantwortlichen alle ihre fünf Zweierklassen geschickt haben. „Es motiviert, wenn man etwas zusammen macht, ein gemeinsames Ziel hat“, sagt sie. Ihre 2b“ ist just auf den Matten, um im Duo 20 Sit-ups zu absolvieren und so Punkte für die Klasse zu sammeln. Insgesamt neun solche Bewegungsstationen zum Punktesammeln gibt es. Extra-Aktionen, wie Torwand-Schießen im Foyer, bringen Zusatzpunkte. Vor der Halle locken Schätzübung, eine Chill- und Fotoecke mit dem EM-Maskottchen Albärt. Die – nach Tieren benannten – Stationen werden von Auszubildende der Sportschule Glucker Kornwestheim betreut. Dort geht es um fünf motorische Grundfähigkeiten, um Koordination, Beweglichkeit, Schnelligkeit, Ausdauer, Kraft. „Und Mut!“, sagt Auszubildende Maja.

Die Übungen orientieren sich am Stuttgarter Bewegungspass. Da werden mal Purzelbäume geschlagen, mal Bälle um Hütchen gedribbelt, was viele aus der zweiten Klasse der Wolfbuschschule Weilimdorf besonders toll finden. Andere bevorzugen den Eichhörnchen-Stand. Da muss über umgedrehte Bänke rückwärts und vorwärts mit Ball auf Schläger balanciert werden, angeleitet von Philipp. Seine Glucker-Kollegen Phil und Jannis haben beim „Krebs“ gelbe Minihürden aufgestellt. „Einmal daran vorbei, dafür hat man acht Sekunden“ führt Phil vor. „Dann über die Hürden in zehn Sekunden.“ Am „Känguru“-Stand gilt es, mit Ball zwischen den Knien durch Felder zu hüpfen, dann das ganze ohne Ball im Zickzack.

Aufwärmen mit Sport-Prominenz

„Da geht mir das Herz auf“, sagte zur Begrüßung denn auch Martin Maixner, Vorsitzender der Sportkreisjugend, beim Anblick der vielen Kinder in bunten Shirts der Veranstalter. Wegen des zunehmenden Bewegungsmangels wolle man Kinder frühestmöglich an den Sport heranführen, die Freude an Bewegung, Teamgeist und Fairness wecken. Dass Sport Gemeinschaft bildet und alle das ihrer Begabung Entsprechende entdecken könnten, unterstrich auch Sport-Bürgermeister Clemens Maier, bevor Elisabeth Seitz das Aufwärmprogramm mit Kniehebelauf, Hampelmann, Jubeln und mehr übernahm. „Aufwärmen muss man motorisch und mental“, so Deutschlands erfolgreichste Turnerin und Host-City-Botschafterin. Sie freute sich über die Energie der Kids. „Die waren gleich voll da. So ein Event unterstütze ich gerne, um früh die Begeisterung am Sport zu wecken, egal an welchem. Vielleicht finden manche so den Weg in einen Verein.“