Bei der 40. Sportlerehrung der Stadt Gerlingen sind 108 Sportler aus 19 Sportarten gewürdigt worden – zwei Sportlerinnen stechen aus dem Feld der Geehrten heraus.

Gerlingens Bürgermeister Dirk Oestringer nahm zu Beginn eine Anleihe beim TV-Sender „ZDF“. „Herzlich willkommen beim Gerlinger Sportstudio, das nach zwei Jahren Sendepause wieder in der Stadthalle zum Leben erwacht“, rief er den mehr als 100 Sportlern zu. Gut eineinhalb Stunden lang schüttelte das Stadtoberhaupt Hände im Akkord und ließ es sich nicht nehmen, mit allen Sportlern über ihre Erfolge zu plaudern. Im Anschluss gab es für die Ausgezeichneten ein Gutscheinheft vom Stadtmarketingverein und einen Thermobecher. Insgesamt ehrte Oestringer 108 Sportler aus 19 Sportarten. Neben Klassikern wie Basketball und Fußball waren auch Exoten wie Rhönradturnen und E-Dart dabei – und Sportarten wie Eishockey, die man nicht auf Anhieb mit Gerlingen verbinden würde. Die größte Gruppe stellten Leichtathleten (41) und Basketballer (22).

 

Zur Auflockerung gaben Läuferin Kira Weis, die unter anderem bei der Crosslauf-EM in Turin und bei der U-20-WM in Kolumbien am Start war, und die Co-Trainerin der Frauen-Fußballerinnen des VfB Stuttgart, Lisa Lang, als prominente Sportlerinnen Einblicke in ihr Leben. Letztere blickte kritisch auf die Situation des Frauenfußballs in Deutschland: „Die Situation war schon mal besser, als Deutschland bei Welt- und Europameisterschaften alles gewonnen hat, was es zu gewinnen gab“, meinte sie. Als die Erfolge ausblieben, habe das Interesse nachgelassen – und sei erst durch die EM 2022 wieder zum Leben erweckt worden. Man dürfe den Frauen- dabei nicht mit dem Männerfußball vergleichen, das seien verschiedene Sportarten, betonte sie. Frauen könnten es sich in den wenigsten Fällen leisten, Vollprofi zu sein. „Von daher haben sie am meisten davon, wenn man ihnen Wertschätzung und Aufmerksamkeit schenkt“, meinte Lisa Lang.

Kira Weis lernt während des Trainings

Kira Weis berichtete, dass sie bis zu zwölf Trainingseinheiten pro Woche absolviere, zum Teil vor der Schule. Laufen mache ihr aber einfach Spaß. Bisweilen verbinde sie das Lernen mit dem Laufen. „Ich habe oft Karteikarten mit Stoff dabei, den ich noch nicht ganz verstanden habe“, erklärte sie. Wenn sie einmal stolpere, schaue sie auf eine Karteikarte und könne sich dann das dort notierte merken.