Filderstadt will zusammen mit Esslingen, Nürtingen und Kirchheim Start-ups unterstützen. Mit ihrem Konzept haben die Kommunen im Landesfinale des Wettbewerbs „Start-up BW Local“ den zweiten Platz belegt.

Filderstadt - Das gemeinsame Projekt „Mach ES“ der Städte Filderstadt, Esslingen, Nürtingen und Kirchheim hat im Landesfinale des Wettbewerbs „Start-up BW Local – gründungsfreundliche Kommune“ in der Kategorie „Interkommunaler Ansatz“ den zweiten Platz belegt und damit ein Preisgeld von 7500 Euro gewonnen. Ausgelobt wird das Ganze vom Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg.

 

Unter der Dachmarke „Mach ES“ machen die vier größten Kommunen im Landkreis gemeinsame Sache. Weitere können jederzeit dazustoßen. Die Idee: Synergien bilden, Netzwerke knüpfen und so innovativen Gründungswilligen im Kreis Esslingen je nach Schwerpunkt eine möglichst gezielte Beratung in puncto Ansprechpartner oder Fördermöglichkeiten angedeihen lassen.

Patrick Rapp, Filderstadts Wirtschaftsförderer, nennt ein Beispiel: Nürtingen und Esslingen hätten Hochschulen vor Ort, Filderstadt wiederum habe im Vergleich das dichteste Netz an Direktvermarktern. Wenn sich also jemand für den Bereich Bioökonomie interessiere, könnten die anderen Kommunen gezielt auf die Filder verweisen. „Hauptsache, es kommt eine Gründung raus“, findet er.

Zusammenarbeit mit IHK und Handelskammer

Schon zuvor hat sich Filderstadt um Macher bemüht. „Wir können mit einer Erstberatung versorgen“, erklärt Rapp. Seit Langem arbeite man diesbezüglich etwa mit der IHK und der Handelskammer zusammen. Außerdem vermittle man nach Möglichkeit Räume. „Wir sind gern unterstützend tätig“, dennoch ist die Zahl der Neugründungen in Filderstadt in der Vergangenheit nur langsam gestiegen. Als Hemmschuh sieht er unter anderem die große Konkurrenz durch attraktive Arbeitgeber in der Region und die hohen Immobilienpreise. Unter 376 Gewerbeanmeldungen im Jahr 2018 waren nur 66 Gründungen. Neuere verlässliche Zahlen lägen nicht vor, doch er betont: „Es könnten mehr sein, und es sollen künftig auch mehr sein.“

Auch Waldenbuch und Leinfelden-Echterdingen sind aktiv

An Kreativköpfen sind viele Kommunen interessiert. Waldenbuch, bereits im Oktober als eine von 26 „gründungsfreundlichen Kommunen 2020/2021“ ausgezeichnet, will sich vor allem im Ernährungs- und Genussbereich in der Innovationsbranche profilieren und hat ein neu eröffnetes Lokal zum Gründungscafé auserkoren.

Roland Klenk, der Oberbürgermeister von Leinfelden-Echterdingen, sähe ebenfalls gern mehr Start-ups in seiner Stadt. Warum sie so begehrt sind, erklärt Patrick Rapp in einem Bericht, den er jüngst dem Verwaltungsausschuss vorgelegt hat, so: „Die Voraussetzung für eine gelingende Transformation der Wirtschaft des Landkreises sind Mut, ein neuer Zeitgeist und Innovationsräume zum Querdenken, Vernetzen, Austauschen, gemeinsames Tüfteln und Ausprobieren.“

Die Homepage www.maches.info ist seit dem 3. Dezember online und soll sukzessive aufgebaut werden, etwa mit einem Veranstaltungskalender.